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Erste Kirschen reif Erste Kirschen reif: Am Süßen See beginnt die Ernte

Von Daniela Kainz 14.06.2017, 15:51
Bei Agnieszka Kula dreht sich derzeit alles um die Kirschernte. Die Früchte verkauft sie in Agas Hofladen in Aseleben. 
Bei Agnieszka Kula dreht sich derzeit alles um die Kirschernte. Die Früchte verkauft sie in Agas Hofladen in Aseleben.   Jürgen Lukaschek

Seegebiet - Die Spargelzeit neigt sich allmählich dem Ende entgegen, doch schon wartet die nächste Köstlichkeit: Die ersten Süßkirschen werden in Agas Hofladen an der B 80 in Aseleben verkauft. „Wir fangen mit der Ernte gerade an“, sagt Obstbauer Tilo Jünger. Bei seinem Kollegen Philipp Moser vom „Obsthof am Süßens See“ stehen die Erntehelfer auch in den Startlöchern. So richtig los geht es in dessen Betrieb ab nächste Woche Donnerstag.

Die Obstbauern blicken zuversichtlich auf die kommenden Wochen. Doch ganz ohne Ertragausfälle wird die Saison nicht verlaufen. Der Grund: Die Aprilfröste machten den späten Sorten zu schaffen, die zu dieser Zeit gerade in voller Blüte standen. Obstbauer Jünger rechnet mit Einbußen bis rund um die Hälfte der sonst üblichen Ertragsmenge.

Auf einer Fläche von 1,2 Hektar wachsen bei ihm die Süßkirschen. Eine konkrete Prognose, wie die Ernte in diesem Jahr ausfallen wird, will Jünger nicht geben: „Das wissen wir erst zum Schluss, wenn abgerechnet wird.“ Als Obstbauer sei man von der Witterung in den nächsten Wochen abhängig. „Wenn es noch Hagel oder Regen gibt, dann ist das schlecht für die Früchte. “

Auch Trockenheit sei Gift für das Wachstum der Kirschen. So setzt der Aselebener wie auch andere seiner Mitstreiter auf die Tröpfchenbewässerung auf den Plantagen. Bei dieser Methode gelangt die Feuchtigkeit tropfenweise aus Kilometer langen Schläuchen, die auf dem Boden liegen, direkt an die Bäume und versickert im Erdreich.

Eine besondere Vorsichtsmaßnahme trifft Obstbauer Moser. „Wir ziehen unsere Foliendächer auf.“ Sie sollen verhindern, dass die Kirschen platzen, wenn es stark regnet. Bis zu 14 Sorten gedeihen auf einer etwa elf Hektar großen Anbaufläche des Obsthofes „Am Süßen See“.

Äpfel, Kirschen und Pflaumen: Rund 85.000 Bäume gepflanzt

Schon jetzt ist Moser zufolge abzusehen, dass die Erträge je nach Sorte unterschiedlich ausfallen werden. Der Frost hinterließ auch in seinem Unternehmen Spuren. Späte Sorten wie Sweetheart seien von der Kälte stärker betroffen als die frühen Sorten. Auch Moser geht davon aus, dass je nach Sorte bis zu 50 Prozent weniger Kirschen von den Bäumen geholt werden.

Für die Zukunft will er gut gerüstet sein. In den vergangenen Wochen pflanzten die Mitarbeiter rund 85.000 Bäume - Äpfel, Kirschen und Pflaumen. Moser: „Wir wollen einen Verjüngungsschub erzielen.“ Die Altanlagen und der Mindestlohn hätten ihn dazu veranlasst. Moser verspricht sich bessere Erträge und mehr Qualität. Junge Bäume seien besser zu bearbeiten und würden mehr Obst tragen. Preiserhöhungen zum Ausgleich der Mehrkosten für den Mindestlohn seien dagegen gegenüber den Märkten nicht durchzusetzen.  (mz)