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«Eisvogel» im Kampf um Titel

Von Frieder Fahnert 28.09.2007, 16:55

Hettstedt/MZ. - Auf einen Fischzug mit großer Beute hofft Charles-Timm Walter . Der Hettstedter vom Anglerverein "Eisvögel" geht bei den Weltmeisterschaften der Meeresangler an den Start, die am Sonnabend an der belgischen Nordsee offiziell eröffnet wird. "Ein Platz unter den besten 20 in der Einzelwertung ist mein Ziel", sagt der 47-jährige, der bei nationalen Titelkämpfen an der Ostsee bereits eine Menge Meriten einheimsen konnte. Bei den Deutschen Meisterschaften Ende August holte er im Einzel Silber, mit der Mannschaft Sachsen-Anhalt sogar Gold.

Angler aus 14 Nationen sind an der belgischen Küste am Start. Die Favoriten kommen aus Italien, Kroatien und aus dem Gastgeberland. Aber auch der Hettstedter rechnet sich durchaus Chancen aus, wobei das Glück, so der "Eisvogel", sicher auch eine Rolle spielt. Darauf allein will sich Charles-Timm Walter freilich nicht verlassen. Auf die Titelkämpfe mit den besten Anglern der Welt hat er sich gut vorbereitet. Seit einigen Tagen ist der Hettstedter bereits vor Ort, wollte die Bedingungen testen. "Aber das Wetter hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht", so Walter am Telefon zur MZ. Regen und starker Wind haben ein Angeltraining verhindert. Aber mit den widrigen Umständen müsse ja jeder WM-Starter klarkommen.

Muscheln, Wattwürmer - gefroren und frisch - und Krebstiere: die WM-Starter werden von den Organisatoren alle mit den gleichen Köder-Paketen ausgestattet. Und mit den geht es dann von fest verankerten Booten auf Fisch-Jagd. Was am Ende am Haken wird, ist ungewiss. "Die Artenvielfalt ist hier deutlich größer als in der Ostsee", so Walter. Plattfische, Wittlinge, Dorsche und selbst Katzenhaie sind dort zu finden. Wer viele und schwere Exemplare dieser Fische aufs Boot hievt, hat gute Chancen, im WM-Titelkampf ganz vorn mit dabei zu sein.

Die rund 70 Starter bei der WM fiebern dem Wettkampfstart am Montag bereits entgegen. Klar gibt es im Vorfeld auch viele freundschaftliche Gespräche untereinander.

Ein Thema bleibt allerdings außen vor: der Wettkampf selbst. Da hat so jeder Angler seine kleinen Geheimnisse, schwört auf bestimmte Routen und andere Ausrüstungsgegenstände. "Das ist ganz normal", so der Hettstedter, der als erster Sachsen-Anhaltiner bei einer Meeresangler-WM an den Start geht. Schließlich wolle man ja nicht seine Tricks verraten.

Welcher Fische gefangen werden, das hänge auch davon ab, an welcher Stelle in der belgischen Nordsee das Wettkampfboot festgemacht wird. Eines steht für Charles-Timm Walter aber fest: "Wenn es dort Fische gibt, dann werden wir die auch fangen."