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Eisleber Wiesenmarkt Eisleber Wiesenmarkt: Die Wiese ist eröffnet

18.09.2014, 09:33
Der 493. Wiesenmarkt in Eisleben wurde eröffnet.
Der 493. Wiesenmarkt in Eisleben wurde eröffnet. Lukaschek Lizenz

Eisleben - Eisleben rüstet sich für den Ansturm. Eine halbe Million Besucher werden laut Veranstalter am Wochenende zum Wiesenmarkt in der Lutherstadt erwartet. Mit Festumzug und Fassbieranstich wird das viertägige Spektakel am Freitag eröffnet.

Doch von Ausnahmezustand kann keine Rede sein. Denn das nach Veranstalterangaben „größte Volksfest in Mitteldeutschland“ ist gleichermaßen eines der ältesten bundesweit. Noch älter als die Pyramiden des Mansfelder Landes - die drei Abraumhalden des Kupferschieferbergbaus.

Das Programm im Überblick:

Der Wiesenmarkt soll auf einen mittelalterlichen Vieh- und Ochsenmarkt zurückgehen. 1521 erteilte Kaiser Karl den Mansfeldern auf dem Reichstage zu Worms die Privilegien dafür. Fortan wurde der Markt alljährlich am 1. September abgehalten. Inzwischen ist man in der Zählung bei 493 angelangt und der Ochsen- zum Jahrmarkt geworden. Vieh wird schon lange nicht mehr verkauft, und einzig das putzige Maskottchen Öchslein Wiesi erinnert noch an die Ursprünge des Wiesenmarkts, der nicht selten auch als Oktoberfest des Ostens bezeichnet wird. Wenngleich es die Veranstalter nun erstmals ermöglichen, in die längst vergessene Zeit einzutauchen - und zwar auf einem kleinen Mittelaltermarkt, der sich Islebia-Historica nennt. Mittelpunkt ist die Taverne vom Luther-Tross, dort spielen mit Trommel und Dudelsack die Speluden von Musica Brachealis auf. Gäste können sich im Bogenschießen probieren - und wer nicht spurt, kommt an den Pranger. Was schade wäre, würde einem so doch allerlei entgehen.

Das Festareal erstreckt sich vom Stadtzentrum am Plan bis hin zum Wiesengelände. Die Händlerstraße in der Lindenallee hat für jeden etwas zu bieten. An 128 Ständen werden Waren aller Art angeboten - von Dingen des täglichen Bedarfs über Spielzeug, Holz- und Korbwaren, Schuhen und Schmuck bis hin zu Dekoartikeln für die Wohnung.

Es geht hoch hinaus

Rasant zu und hoch her geht es auf dem Wiesengelände selbst. Etwa im Burner, einem 26 Meter hohen Loopingkarussell, das neu ist auf dem Wiesenmarkt. Wie der Freifall-Turm, 32 Meter hoch. Doch damit nicht genug der Neuerungen: Die „Shining“-Horrorshow versetzt die Besucher in Angst und Schrecken. 50 Hindernissen sehen sie sich im fünfstöckigen Funhouse „Crazy Island“ ausgesetzt. Und wem 3D nicht genug ist, der erlebt im Cinema 6D ein wahres Effektfeuerwerk. Da kann es schon mal passieren, dass die Sitze nicht still stehen wollen oder man etwas Wasser ins Gesicht bekommt. Alles in allem gibt es auf der Vergnügungsmeile fast 40 Fahrgeschäfte - dazu noch Simulationsanlagen und andere Mitmachattraktionen, bei denen es nicht nur auf Geschick, sondern manchmal auch auf Glück ankommt.

Um Zielgenauigkeit geht es indes beim Vogelschießen. Die noch aus Ochsenmarktzeiten stammende Tradition wurde vor 15 Jahren wieder ausgemottet und erfreut sich seitdem wachsender Beliebtheit. Waren es am Anfang sieben Vereine, sind es heute drei Mal so viel - mit fast 300 Schützen - die um den Titel des Wiesenschützenkönigs kämpfen wollen. Wollen - weil nicht alle dürfen. Wegen des enormen Andrangs entscheidet das Los über das Starterfeld. Fünf Schützen pro Verein obliegt es, Krone, Apfel, Zepter sowie linken und rechten Flügel eines Holzvogels abzuschießen, bis dessen Rumpf fällt. (mz)

Auf dem Markt geht das bunte Treiben los.
Auf dem Markt geht das bunte Treiben los.
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Rasanten Fahrspaß bietet die Schaustellermeile.
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