Nach Ablehnung Eisleber Stadtrat nimmt zweiten Anlauf für den Solarpark bei Polleben
In der Dezember-Sitzung des Eisleber Stadtrates kam keine Mehrheit für einen Beschluss zu dem Solarpark zustande. Warum es nun einen zweiten Anlauf gibt und welches Projekt abgelehnt wurde.

Eisleben/Polleben/MZ. - Die Betreiber des geplanten Solarparks Polleben können aufatmen: Nachdem ihr Vorhaben bereits auf der Kippe gestanden hatte, scheint es im zweiten Anlauf doch noch zu klappen.
Keine Mehrheit für Beschluss im Dezember
Mit rund 54 Hektar Fläche ist die Anlage, die zwischen Polleben und Helmsdorf entstehen soll, eines der größten Photovoltaikprojekte in der Region.
Doch obwohl bereits rund zwei Jahre an dem Vorhaben gearbeitet wird und der Eisleber Stadtrat den entsprechenden Schritten immer zugestimmt hatte, kam in der Dezember-Sitzung des Stadtrats plötzlich keine Mehrheit für einen Beschluss zu dem Solarpark zustande. Konkret ging es dabei um die Änderung des Flächennutzungsplans.
Die Stadtverwaltung zog daraufhin die nächsten Tagesordnungspunkte zu dem Thema zurück, um weitere Beratungen zu ermöglichen. Jetzt hat die Stadt die Beschlussvorlagen noch einmal neu eingebracht. Und zumindest im Stadtentwicklungsausschuss zeichnete sich eine breite Zustimmung ab. Endgültig entscheiden wird der Stadtrat in seiner Sitzung am 20. Februar.
Gewerbesteuer fließt nach Eisleben
Eigentümerin der für den Solarpark vorgesehenen Ackerfläche ist die alteingesessene Landwirtsfamilie Wentzel, die das Projekt gemeinsam mit der Firma Solizer GmbH aus Hamburg umsetzen will. 40 Millionen Euro sollen in die Anlage investiert werden, die rechnerisch rund 24.000 Haushalte mit Strom versorgen könnte.
Auf Nachfragen von Stadträten sicherten Christian Wentzel und Solizer-Geschäftsführer Malte Henning zu, dass die Betreibergesellschaft des Solarparks ihren Sitz in Eisleben haben werde, so dass die Gewerbesteuer an die Stadt fließen werde.
Wenn der Stadtrat im Februar zustimmt, werden der Bebauungsplan und der geänderte Flächennutzungsplan für einen Monat öffentlich ausgelegt, so dass Interessenten Einsicht nehmen und Stellungnahmen abgeben können.
Agri-Projekt bei Volkstedt abgelehnt
Ein weiteres großes Solarprojekt wurde im Stadtentwicklungsausschuss dagegen abgelehnt. Auf rund 110 Hektar zwischen Volkstedt und dem Thälmannschacht planen Investoren eine sogenannte Agri-Photovoltaikanlage.
Das bedeutet, dass neben der Stromerzeugung weiterhin eine landwirtschaftliche Nutzung möglich wäre. Allerdings liege die Fläche in einem Gebiet, das für Kultur und Denkmalpflege ausgewiesen sei, so die Stadt. Grund sind die benachbarten Halden. Auch über die Agri-Photovoltaikanlage wird der Stadtrat im Februar abschließend beraten.