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Eisleber Grundschule "Geschwister Scholl" Eisleber Grundschule "Geschwister Scholl": Gebäude wird im Sommer zur Groß-Baustelle

Von Jörg Müller 22.03.2017, 10:00
Ab den Sommerferien wird die Grundschule „Geschwister Scholl“ in Eisleben saniert.
Ab den Sommerferien wird die Grundschule „Geschwister Scholl“ in Eisleben saniert. Lukaschek

Eisleben - Die Lutherstadt Eisleben nimmt eines ihrer imposantesten Gebäude in Angriff: In den Sommerferien beginnt die Sanierung der Grundschule „Geschwister Scholl“. Das mehr als 100 Jahre alte Haus an der Ecke Friedrich-Koenig-Straße/Hessestraße wird innen komplett saniert und modernisiert.

Grundschüler wechseln während der Bauarbeiten in ehemaliges Gymnasium in der Bergmannsallee

Während der Bauarbeiten, die ein Jahr dauern sollen, werden die 200 Kinder in das ehemalige Gymnasium in der Bergmannsallee gehen, das der Landkreis bereits seit längerem als Haus 2 der Katharinenschule nutzt (für die 5. und 6. Klassen). Zum Sportunterricht werden die Scholl-Schüler zum SSV Eisleben am Wiesenweg fahren.

Die Sanierung der Scholl-Grundschule ist schon seit Jahren immer wieder ein Thema. Außer Reparaturen sei an dem Haus kaum etwas gemacht worden, so Andreas Gräbe, Mitglied des Schulfördervereins und CDU-Stadtrat, im Gespräch mit der MZ. „Die Schule ist wirklich in einem absolut maroden Zustand“, sagte Gräbe, der einen Sohn in der 2. Klasse hat. „Was der Hausmeister dort leistet, kann man nur bewundern.“ Auch die Situation in der Turnhalle sei „grenzwertig“. Dazu kommt, dass die Scholl-Schule als einzige integrative Grundschule in Eisleben nur mit einem sehr langsamen Treppenlift ausgestattet sei. Im Rahmen der Sanierung wird nun ein Anbau für einen Aufzug entstehen.

Laut Sven Kassik vom Fachbereich Kommunalentwicklung/Bau der Stadtverwaltung wird der Umzug in das Ausweichquartier am 26. Juni, dem ersten Ferientag, beginnen. Auch die Bauarbeiten sollen sofort starten. Geplant ist die komplette Innensanierung, mit dem Einbau von Akustikdecken und Lüftungsanlagen in den Klassenräumen sowie mit Brandschutzmaßnahmen. Die Kosten in Höhe von rund zwei Millionen Euro werden über das sogenannte Stark V-Programm finanziert.

Turnhalle  der Grundschule kann erst später saniert werden

Dabei übernimmt der Bund 90 Prozent, das Land die restlichen zehn Prozent. „Wir rechnen vor Ostern mit dem Bewilligungsbescheid.“ Die Aufträge für die Planungsleistungen und die 22 Bau-Gewerke sollen in der Stadtratssitzung am 4. April vergeben werden. Für die ursprünglich mit vorgesehene Fassadensanierung reiche das Geld allerdings nicht aus. „Wir versuchen, dafür noch Fördermittel zu akquirieren“, so Kassik. Diese Baumaßnahme werde aber erst im Anschluss möglich sein. Auch die Turnhalle kann erst später saniert werden.

Fördervereinsmitglied Gräbe hält den Ausweichstandort Bergmannsallee für eine gute Lösung. Es sei jedenfalls die beste der diskutierten Varianten. „Da ist sogar mal über Hettstedt gesprochen worden. Oder darüber, die Kinder auf die anderen Eisleber Schulen zu verteilen.“ Der Weg zur Bergmannsallee sei „nicht so dramatisch“, so Gräbe. „In der Rathenaustraße sollte vielleicht ein Überweg eingerichtet werden.“ Die Stadtverwaltung habe zugesagt, diesen Vorschlag zu prüfen.

Ein attraktiver Ausweichort ist auch für die diesjährige Einschulung gefunden worden: Die Feier wird im frisch sanierten Bahnhof stattfinden. (mz)