Eisleben Eisleben: Stelldichein der Prominenten
EISLEBEN/MZ. - Wer im Gästebuch des Hotel "Graf von Mansfeld" blättert, der staunt nicht schlecht. Etliche bekannte Schauspieler wie Sean Bean ("Herr der Ringe", "Black Death"), Till Schweiger ("Der bewegte Mann", "Keinohrhasen") oder Ken Duken ("Nachtschicht", "Krieg und Frieden") haben sich dort "verewigt". Auch Show-Größen wie Thomas Gottschalk ("Wetten dass ..."), Comedians wie Rick Kavanian (Bully-Parade, "Traumschiff Surprise") und Olaf Schubert oder Musiker wie Heinz Rudolf Kunze ("Finden Sie Mabel") sind dort zu finden.
Mona Gödecke, die Geschäftsführerin des Traditionshauses am Eisleber Markt, kann sich noch gut an jeden dieser Prominenten erinnern. "Sie waren alle sehr umgänglich, ohne große Starallüren", erzählt die 29-jährige gelernte Hotelfachfrau. Natürlich macht es die gebürtige Eisleberin stolz, dass solch illustren Gäste "ihr" Haus ausgewählt haben, um zu übernachten.
Die prominenten Gäste hatte es zumeist in die Lutherstadt verschlagen, weil sie in der Region einen Film drehten, einen Auftritt hatten oder auf Spurensuche waren wie Fritz Pleitgen. Der ehemalige ARD-Korrespondent in der DDR war vor fünf Jahren im Mansfelder Land unterwegs für eine Reportage, die am 9. November 2005 unter dem Titel "Land der Legenden" im Ersten ausgestrahlt wurde.
Pleitgen hatte sich bewusst für das Eisleber Hotel entschieden, denn auf dem gesamten Areal saß einst die Chefetage des Mansfeld-Kombinates. 1981 hatte er schon einmal über den Kupferbergbau berichtet. Entstanden ist das historische Gemäuer am Markt vor rund 500 Jahren nach dem großen Stadtbrand. Über Jahrhunderte hinweg hatte das oberste Verwaltungszentrum des Mansfelder Berg- und Hüttenwesens dort seinen Sitz.
Die Grafen von Mansfeld machten es zu ihrem Eisleber Stadtschloss, daher rührt auch der Name. Und der Bezug zu Martin Luther. Um einen Streit der drei Mansfelder Grafen zu schlichten, war der gesundheitlich angeschlagene Reformator im Winter 1546 nach Eisleben gereist. In der Nacht zum 18. Februar starb er im damaligen Stadtschloss, von dem nur noch Reste vorhaben sind.
Darin erinnert auch ein Lutherbild, das im Musiksalon hängt. Mona Gödecke hatte es im Müll gefunden, als der Hotelinhaber Hartmut Heger das Gebäude vor zehn Jahren detailgetreu sanierte. Sie ließ das Gemälde eines unbekannten Malers restaurieren. Jedes Zimmer hat auch durch solche Accessoirs seine eigene Note, keines gleicht dem anderen, sagt sie.
Wegen seiner interessanten Geschichte und dem besonderen Ambiente kommen vor allem Geschäftsleute und Touristen aus aller Welt gern in das Hotel, so die Geschäftsführerin. Übrigens, von den Prominenten, die hier jedes Jahr absteigen, lässt sie sich natürlich immer ein Autogramm geben.