Einkauf und Beratung Eisleben: Diakonieladen, Schuldner- und Insolvenzberatung unter einem Dach

Eisleben - „Die Lage und die großen Schaufenster sind einfach top“, sagt Madeleine Rudolf. Sie leitet seit kurzem den Eisleber Diakonieladen, der jetzt von der Halleschen Straße in den Großen HO in der Sangerhäuser Straße 1-4 umgezogen ist. Für die gelernte Bürokauffrau, die hier im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes angefangen hatte, ist es ein Traumjob.
„Ich lebe und liebe diesen Laden“, sagt sie. Gerade das Dekorieren der Schaufenster sei ihre große Leidenschaft. Vor allem aber mag sie die Arbeit mit den Menschen, die täglich hierherkommen. „Der Laden wird sehr gut angenommen.“
Diakonieladen Eisleben: Engagement durch freiwillige Helfer
Betreiberin des vor drei Jahren eröffneten Geschäfts ist die Sangerhäuser Arbeits- und Bildungsinitiative (Abi). Die Idee der Diakonieläden, die es auch in Hettstedt (seit 2015) und Sangerhausen (seit 2008) gibt: Gegen einen kleinen Obolus werden gebrauchte, zum Teil auch neue Kleidung, Schuhe, Spielzeug, Bettwäsche, Handtücher, Gardinen, Haushaltsgegenstände sowie technische Geräte abgegeben. Einkaufen darf hier jeder - irgendwelche Nachweise oder Bescheinigungen sind nicht erforderlich.
Die Sachen werden von Spendern zur Verfügung gestellt. „Wir bekommen sehr viele Spenden“, freut sich Rudolf. Weil es noch kein Lager gibt, bittet sie darum, dass Wintersachen erst ab Ende Oktober abgegeben werden. Der Laden lebt nicht nur von den Spendern, sondern auch von den ehrenamtlichen Mitarbeitern. „Wir haben jeden Tag bestimmt drei freiwillige Helfer hier“, so die Leiterin. Insgesamt seien es um die zehn Leute, die sich für den Laden engagieren.
Neben der Tatsache, dass der Diakonieladen jetzt deutlich größer und auch bequemer zu erreichen ist, als in der Halleschen Straße, hat der neue Standort noch einen weiteren wichtigen Vorteil. Die Arbeits- und Bildungsinitiative hat auch die Beratungsstelle, die sich bislang im Breiten Weg befand, im Großen HO angesiedelt. Alles unter einem Dach zu haben, sei natürlich optimal, so Abi-Geschäftsführerin Lydia Freimann. Der 1992 gegründete Verein bietet in Eisleben ambulante Betreuung sowie Schuldner- und Insolvenzberatung an.
Schuldner- und Insolvenzberatung wieder geöffnet
In dem Büro im ersten Obergeschoss stehen drei Beratungsräume und ein großer Empfangsbereich zur Verfügung. „Wir haben hier sehr gute Bedingungen“, sagt Henriette Hollnecker. Die Diplom-Pädagogin ist für die Insolvenzberatung zuständig, wobei es ausschließlich um Privatinsolvenzen geht. Katja Honigmann, ausgebildete Bankkauffrau, berät überschuldete beziehungsweise von Überschuldung bedrohte Menschen. Dabei wird die finanzielle Situation geklärt und gemeinsam mit den Betroffenen ein Haushaltsplan erstellt, um das Existenzminimum zu sichern. Ziel sei die Hilfe zur Selbsthilfe. Alle Beratungsleistungen sind kostenlos. Finanziert wird die Arbeit mit Mitteln des Landkreises und des Landes.
Die ambulante Betreuung, für die Anja Brachmann zuständig ist, soll Menschen mit sozialen Schwierigkeiten helfen. Die Betreuung wird auf Antrag durch den Landkreis finanziert, in der Regel sechs Monate lang. Bei Bedarf ist eine Verlängerung bis zu anderthalb Jahren möglich. Nach der Corona-Pause ist die Beratungsstelle mittlerweile auch wieder für den Publikumsverkehr geöffnet (nach telefonischer Anmeldung).
›› Der Diakonieladen ist Montag, 12 bis 17 Uhr, sowie Dienstag bis Freitag, 10 bis 15 Uhr, geöffnet. Die Beratungsstelle ist unter Telefon 03475/654900 oder per E-Mail: [email protected] zu erreichen. (mz)