Gemischte Bilanz Einzelhandel Eisleben: Händler der Innenstadt ziehen Bilanz
Eisleben - Aus Händlersicht hat das Aufkommen der Internetkonkurrenz ihre Arbeit deutlich erschwert. Um den Umsatz der innerstädtischen Geschäfte anzukurbeln, werden daher Aktionen wie der „Verkaufsoffene Sonntag“ veranstaltet, der zum gemütlichen Shoppen an einem ansonsten konsumfreien Tag einladen soll.
Eisleben: Durchwachsenes Adventswochenende
An zwei aufeinanderfolgenden Wochenenden gab es nun die Möglichkeit, in Eisleben sonntags einzukaufen – zuletzt einen Tag nach dem „Advent in Luthers Höfen“. Die Erfahrungen der Händler sind dabei so unterschiedlich wie ihre Sortimente. Einige sprechen von durchaus regem Publikumsverkehr, andere ließ der Tag daran zweifeln, ob sich der Aufwand künftig überhaupt noch lohnt.
„Am Samstag, zum Advent in den Höfen, war deutlich mehr los als am Sonntag“, sagt Jörg Heide, der seit 1991 ein Geschäft für Porzellan, Glas, Keramik und Tee führt und fest zum Eisleber Stadtbild gehört. Er hat etliche dieser Sonntage miterlebt und zieht für den zurückliegenden eine eher ernüchternde Bilanz.
Ähnlich sieht es Heinz Hoffmann, der 1997 ein Geschäft für Uhren und Schmuck in der Glockenstraße übernahm und bis heute führt. Für jemanden wie ihn ist die Weihnachtszeit, in der er von seinem in Bayern lebenden Sohn unterstützt wird, wie geschaffen für steigende Umsätze.
Einzelhandel: Definition über Service
Aber auch er hatte einen eher flauen Sonntag wahrgenommen, dessen Umsatz dem Aufwand eines Gewerbetreibenden möglicherweise nur unzureichend gerecht wird. Dennoch, so Hoffmann, weiß seine Kundschaft den Service vor Ort zu schätzen.
Auch Babett Scheer („Miederwaren Babett“) erhält regelmäßig diese Rückmeldung und konnte am vergangenen Sonntag etliche Kunden begrüßen. Auch sie weiß um die Herausforderungen des Einzelhandels und die Trümpfe, die dieser auszuspielen hat.
Es seien, so Scheer, die persönliche Beratung, die Ehrlichkeit gegenüber dem Kunden und das beinahe familiäre Shopping-Gefühl, das ein Händler vor Ort dem doppelten Mausklick am heimischen PC voraushat.
„Wir müssen uns über Service definieren, nicht über die Preise“, bringt es Christine Kielgast, die seit 1992 eine Parfümerie am Markt führt, auf den Punkt.
Online City Eisleben: Gemeinsame Strategien
Und man muss zusammenhalten. Mit Online City Eisleben beispielsweise haben sich bislang mehr als 50 Geschäfte und Dienstleister zusammengetan, um Onlineshopping mit dem traditionellen Einkauf zu verbinden.
Aber auch ohne Software kann man unter Kollegen ein Zeichen setzen. „Die Straße hoch hat ein Geschäft eröffnet. Da muss ich noch vorbeischauen und viel Glück wünschen“, sagt Kielgast, die weiß, dass dies durchaus vonnöten ist.
›› Der nächste verkaufsoffene Sonntag in der Eisleber Innenstadt findet am 22. Dezember statt. (mz)