Einfahrtsverbot zum Ufer schreckt die Angler ab
Seeburg/MZ. - Polizeikontrollen waren vorausgegangen. "In den Sommermonaten kontrollieren unsere Beamten verstärkt an Gewässern", bestätigt Mario Schwan, Leiter vom Polizeirevier Mansfelder Land. In diesem Zusammenhang sei festgestellt worden, dass die Angler mit ihren Fahrzeugen widerrechtlich an den Bindersee gefahren seien.
Auch Angler Reinhard Plontke aus Lüttchendorf ärgert sich über das Verbot und die Geldstrafe, die er zahlen musste. "Ich bin gehbehindert und war froh, nicht so weit laufen zu müssen", sagt er.
Plontke will sich jetzt im Namen der anderen Angler für eine Sondergenehmigung, die die Benutzung der Zufahrt erlaubt, bei der zuständigen Verwaltungsgemeinschaft "Seegebiet Mansfelder Land" in Röblingen einsetzen. Doch so ohne weiteres geht das nicht. "Jeder Betroffene muss sich selbst mit einem schriftlichen Antrag an uns wenden", erklärt Verwaltungsleiter Adolf Hildebrandt gegenüber der MZ. Die Behörde werde dann jeden einzelnen Fall prüfen. Das bedeute aber noch lange nicht, dass auch jeder Antrag genehmigt werde, fügt er hinzu.
Für Diskussionen unter den Anglern sorgt zudem der nach ihren Beobachtungen "häufig wechselnde Wasserstand des Bindersees". Plontke: "Wir haben den Eindruck, dass das Wasser regelmäßig in den Kernersee abgelassen wird." Die Folge sei, dass kaum noch Fische beißen. "Wahrscheinlich werden sie von dem Sog in den Nachbarsee gezogen", vermutet er.
Flussbereichsmeister Jürgen Hafermalz vom Landesamt für Hochwasserschutz bestätigt auf Anfrage, dass in der letzten Zeit Wasser aus dem Bindersee in den Kernersee abgelassen wurde. Wegen der anhaltenden Trockenheit sei dort der Wasserstand sehr niedrig gewesen. "Für die Fischzucht im Kernersee wird aber eine gewisse Wassermenge benötigt", erklärt er.
Die Angler vom Bindersee hoffen weiter auf bessere Tage. Plontke: "Schließlich haben wir Angelkarten gekauft, um hier angeln zu dürfen, da will man dann ab und zu auch was fangen."