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Der Trend auf Social-Media Dubai-Schokolade schlägt Wellen

Bei dieser Tafel Schokolade wird Naschen an Weihnachten zu einem teuren Spaß. Welche Erfahrungen Händler in Mansfeld-Südharz mit dem Trend-Produkt gemacht haben.

Von Anne Holzki Aktualisiert: 17.12.2024, 11:54
Sebastian Schmidt verkauft Dubai-Schokolade an Kundin Sonnhild Wurm in seinem Geschäft Kulinarisches Mitteldeutschland
Sebastian Schmidt verkauft Dubai-Schokolade an Kundin Sonnhild Wurm in seinem Geschäft Kulinarisches Mitteldeutschland (Foto: Anne Holzki)

Eisleben. - Der Hype um die Dubai-Schokolade hat auch Mansfeld-Südharz erreicht: Im „Lidl“-Markt in Sangerhausen ist die Schokolade bereits innerhalb von Minuten ausverkauft gewesen. Und im „Kulinarischen Mitteldeutschland“ in Eisleben hat Sebastian Schmidt (37) mittlerweile schon fast 300 Tafeln verkauft – und das bei einem Preis von immerhin 24,90 Euro. „Die Dubai-Schokolade kommt total gut an. Wir haben Kunden im Alter von fünf bis 90 Jahren“, sagt er. Der Laden am Markt gehört zur Unternehmensgruppe Wend und wird von Schmidt geführt.

Erst seit etwas mehr als einem Monat hat er die Schokolade in seinem Sortiment. Er habe zwar von dem Hype gehört, aber sei anfangs nicht weiter darauf eingegangen. „Ich habe gedacht, dass sie aus der Milch vom Kamel ist“, erzählt Schmidt. Denn mit Dubai verbinde er zu allererst Wüste und Kamele. Tatsächlich ist die Dubai-Schokolade in der Manufaktur „Fix Dessert Chocolatier“ im Emirat Dubai entstanden und besteht aus Kadaifi, auch Engelshaar genannt, gehackten Pistazien und Tahina.

Eine ungeahnte Entdeckung

Als Schmidt Anfang November auf dem Weg zum Schokoladenfest in Wernigerode war, wurde er schon im Reisebus stutzig. „Alle haben sich über Dubai-Schokolade unterhalten“, sagt Schmidt. Folglich kontaktierte er von unterwegs Michael Wiecker, Konditor und Inhaber des Café Wiecker, der einen Stand auf dem Fest hatte. Dieser legte ihm vier Dubai-Schokoladen zurück. „Wir kamen auf diesem Marktplatz an und da stand schon eine Riesenschlange bei der Dubai-Schokolade. Sowas habe ich noch nie gesehen“, erzählt Schmidt.

Als er die vier Tafeln Schokolade bezahlen wollte, musste er beim Preis von 24,90 Euro doch etwas schlucken. „Wir haben Schokolade für 200 Mark gekauft“, sagt Schmidt erstaunt. Zu Hause habe er dann von der begehrten Leckerei probiert und sei beeindruckt gewesen. „Das passt so mit der Schokolade und diesem Crunch von dem Engelshaar. Die Konsistenz erinnert an Marzipan“, erklärt Schmidt. „Es ist schon eine ganz besondere Mischung.“

Eine starke Reichweite

Und so entstand bei ihm die Idee, ein paar Dubai-Schokoladen von Wiecker im „Kulinarischen Mitteldeutschland“ anzubieten. Ob Riegel oder flache Tafeln, in Zartbitter, weißer Schokolade oder Vollmilch: Schmidt hat für jeden Geschmack etwas parat. „Die erste Dame hat bei uns drei Schokoladen gekauft, ohne zu fragen, wie teuer sie ist“, erzählt er. Und das war noch nicht alles: Die Frau war sehr gut vernetzt in der Stadt, sie hatte noch einen Physiotherapie- und einen Friseurtermin und erzählte dort von ihrem Einkauf.

Danach hätten ihm die Kunden den Laden eingerannt. Innerhalb einer Stunde sei zum Beispiel eine Frau in das Geschäft gekommen und habe gleich fünf Tafeln für ihre Kinder gekauft. Später habe sie nochmal angerufen und sich weitere zehn Tafeln zurücklegen lassen. „Wir verdienen da kaum etwas dran. Aber das, was wir an Werbung und neuen Kunden von Jung bis Alt bekommen haben, ist viel wert“, so der Geschäftsmann.

Manufakturen von überall

Neben lokalen Produkten, wie den Friwi-Backwaren, hat der gebürtige Schweriner auch überregionale Waren im Sortiment, wie Spirituosen aus Potsdam, Marmeladen aus Eisenberg, handgefertigte Schokoladen aus der Brandenburger Lausitz sowie seinen eigenen Eierlikör, den er in Senftenberg produzieren lässt. Kräutertee aus Schmetterlingserbsenblüten und selbstgerösteten Kaffee gibt es ebenfalls.

Zusätzlich denkt sich Schmidt immer Neues aus. „Wir versuchen, mit aktuellen Trends auf unseren Laden aufmerksam zu machen“, erklärt er. Wie zum Beispiel mit den Hanfprodukten aus Quedlinburg und der Wildwurst aus Hettstedt. „Das Weihnachtsgeschäft läuft sehr gut, weil vor allem ältere Leute zu uns kommen und ihrer Familie und ihren Freunden etwas schenken wollen.“ Und das geht sogar in alle Welt. „Wir haben eine Kundin, die Friwi-Kekse bis nach Australien schickt“, sagt Schmidt. „So als kleinen Gruß und Erinnerung an die Region.“