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Damhirsch «Hans» soll mit Brotspur angelockt werden

08.02.2007, 16:54

Walbeck/MZ/rh. - "Er stromert außerhalb unseres Geländes herum", so Frau Rohr. "Wir haben ihn gesehen."

Trotzdem sei es wohl dem Eingriff Unbefugter anzulasten, dass das Tier aus seinem Gehege gelangte. Wie die Tierpark-Chefin vermutet, hatte sich "Hans" in einem separat abgetrennten kleinen Bereich des Damwild-Geländes selbst eingesperrt und kam dort nicht mehr heraus. Beobachter sahen sich deshalb wahrscheinlich veranlasst, die äußere Unzäunung zu zerstören, um dem Hirsch in die Freiheit zu verhelfen, was ihnen auch gelang und damit die Polizei mobilisierte. "Das ist auf jeden Fall zu verurteilen", empört sich Frau Rohr und bekräftigt: "Das ist hier ein Betriebsgelände, kein Fremder hat hier das Recht zu eigenmächtigem Handeln."

Indessen meldete sich ein MZ-Leser, der meint, dass der Hirsch ohne fremde Hilfe ausgebüxt war. "Er sprang mit seinem Geweih mehrmals gegen den Maschendrahtzaun. Die Pfosten wurden regelrecht umgetreten, eine kleine Lücke entstand zwischen Zaun und ehemaligem Bärengehege", teilt der Hettstedter Christian Hebestadt mit. Das Tier sei heraus gesprungen, frei im Tierpark herum gelaufen und wollte an anderer Stelle wieder zur Herde. Doch verfing er sich mit seinem Geweih erneut im Maschendraht. "Ich lief schnell zur Kasse und sagte der Dame dort Bescheid. Doch die gute Frau war ein wenig hilflos. Sie hatte weder einen Schlüssel zum Gehege noch die Telefonnummer der Chefin", so Hebestadt weiter.

Wie es auch war, die Zoo-Mitarbeiter stehen nun vor der schwierigen Aufgabe, den fast fünfjährigen "Hans" wieder einzufangen. "Wahrscheinlich werden wir am Abend eine Brotspur legen, die ihn bis in das Gehege lockt", so Frau Rohr am Donnerstag.