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"Circus William" auf dem Eisleber Wiesengelände "Circus William" auf dem Eisleber Wiesengelände: Todesrad Clowns und ein bisschen Magie

Von Detlef Liedmann 27.05.2015, 17:52
Manuel Wille kuschelt gestern mit seinem weißen Tiger „Fitti“.
Manuel Wille kuschelt gestern mit seinem weißen Tiger „Fitti“. detlef liedmann Lizenz

Eisleben - 1.200 Plätze hat das Zelt. Im Idealfall könnten also 6.000 Gäste die fünf Vorstellungen des „Circus William“ auf dem Eisleber Wiesengelände von Donnerstag bis Sonntag besuchen. „Mit der Hälfte wären wir aber auch zufrieden“, sagt Manuel Wille und kuschelt mit „Fitti“, dem weißen Tiger. Dann nämlich müssten er und seine Mitstreiter nichts zubuttern. „Bei uns geht es immer noch, weil wir eine große Familie sind. Andere Unternehmen haben schon aufgegeben.“

In der siebten Generation Artisten und Dompteure

Die Willes aus dem brandenburgischen Müncheberg sind in der siebten Generation Artisten und Dompteure, haben nach der Wende einen Neustart gewagt. „Wir zählen zu den größten zehn Zirkussen in Deutschland“, erzählt Manuel Wille nicht ohne Stolz. Und seine gemischte Raubtiergruppe mit weißen Tigern und Löwen sowie normal gezeichneten Raubkatzen ist nach seinen Worten in dieser Kombination sogar einmalig in Europa. Einen weißen Löwen präsentiert sonst nur noch Martin Lacey Junior in dem Münchener Zirkus „Krone“.

Am Donnerstag, 27. Mai um 17 Uhr, gibt es die Premierenvorstellung. Karten kosten heute Abend auf allen Plätzen, außer Loge und Sperrsitz, zehn Euro. Gespielt wird außerdem am Freitag, 17 Uhr, Sonnabend, 15 und 19 Uhr, sowie am Sonntag ab 14 Uhr. Am Sonnabend, 19 Uhr, hat jeweils ein Kind in Begleitung eines zahlenden Erwachsenen freien Eintritt.

Die Tageskasse hat an den Vorstellungstagen jeweils von 12 bis 14 Uhr geöffnet, zudem jeweils eine Stunde vor Vorstellungsbeginn. In zahlreichen Eisleber Geschäften liegen Ermäßigungskarten aus, mit denen Besucher fünf Euro sparen können. Wer sich vorab schon ein Bild machen möchte, kann an den Vorstellungstagen von 10 bis 12 Uhr die Tierschau besuchen. (lied)

Den ersten weißen Tiger hat Willes Vater einst in den USA gekauft. 2009 gelang die erste Nachzucht. „Zuallererst sind die Tiere aber natürlich zum Arbeiten da. Bei einer Zucht fällt die Mutter ein halbes Jahr aus“, erklärt Wille. Neben den acht Raubkatzen, die jede Woche Rindfleisch für 1.000 Euro fressen, sind auch Pferde, Antilopen, Kamele, sie brauchen zusammen täglich 500 Kilo Heu plus Kraftfutter, und diverse Exoten mit dem „Circus William“ unterwegs - insgesamt 100 Tiere. Doch es gibt noch mehr zu sehen. „Wir setzen auf traditionellen Zirkus“, erklärt Wille. Und das heißt nach seinen Worten, die Kombination aus Tierdressuren und Artistik. „Wir haben ein Todesrad, Clowns, eine Schlappseilnummer, Handstandakrobatik, Magie, Trapez, also alles das, was die Besucher in einem Zirkus erwarten“, so Manuel Wille, dessen Neffe De-niro es mit seiner Schlappseilnummer in der Winterpause sogar bis in eine große deutsche Fernsehshow geschafft hat.

Das einzige, was sich „William“ nicht mehr leistet, ist ein Orchester. „Das engagieren wir nur noch für den Weihnachtszirkus, wenn wir in Berlin spielen“, sagt Manuel Wille. Doch jetzt ist erst einmal vier Tage die Lutherstadt das Maß der Dinge und die Hoffnung auf viele Besucher. (mz)