Bornstedter Kirche Bornstedter Kirche: Wird das Gotteshaus die "Kirche des Jahres"?

Bornstedt - Die Zeit läuft: Bis 6. Januar des nächsten Jahres dauert die bundesweite Online-Abstimmung zur „Kirche des Jahres 2017“. Die Bornstedter Kirche „Sankt Pancratius“ hat gute Chancen, das Rennen zu machen.
Denn: Sie zählt zu insgesamt zwölf Kirchen, die von der Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (Stiftung KiBa) in die engere Wahl genommen wurden. Die Stiftung hatte das Gotteshaus bereits dieses Jahr zur Kirche des Monats August gewählt. Damit die Bornstedter Kirche tatsächlich den Siegertitel erhält, „braucht sie die Stimme von allen“, wie Bornstedts Gemeindekirchenratsvorsitzende Elisabeth Nippert sagt. Sie appelliert an den Lokalpatriotismus der Bornstedter und der Einwohner aus umliegenden Ortschaften.
14 Meter hoher Kirchturm der Bornstedter Kirche wurde aufwendig saniert
Mit Hilfe von Fördermitteln der Stiftung KiBa wurde in den zurückliegenden Monaten der etwa 14 Meter hohe Kirchturm saniert. Die Gesamtkosten für die Arbeiten belaufen sich nach den Worten des Architekten Heinrich Bögemann auf rund 125.000 Euro, wobei auch andere Einrichtungen das Vorhaben finanziell unterstützten.
Die Lotto-Toto-Gesellschaft, das Land, das Amt für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten sowie die Deutsche Stiftung Denkmalschutz zählen dazu. Für die Turmsanierung war es höchste Zeit. In den vergangenen Jahren bröckelte immer wieder Putz und lösten sich Steine aus dem Mauerwerk. Zur Sicherheit musste vorübergehend über dem Eingangsportal ein Gerüst aufgestellt werden.
Die Firma Denkmalplan - Gesellschaft für Bauwerksanierung aus Körner - setzte den Turm wieder instand. „Erst vom Gerüst aus wurde sichtbar, wie stark das Mauerwerk beschädigt und die Steine verwittert waren“, sagt Architekt Bögemann. Letztlich seien die Arbeiten aufwendiger gewesen als ursprünglich von den Fachleuten angenommen. Teilweise mussten Steine neu eingesetzt werden, bevor zum Abschluss der farbige Putz aufgetragen wurde.
Die Instandsetzung der Orgel in der Bornstedter Kirche wird auf 40.000 Euro geschätzt
Nach der Turmsanierung schmiedet die evangelische Kirchengemeinde bereits die nächsten Pläne. Nippert: „Es gibt noch viel an anderer Stelle zu tun.“ Die Messingkronleuchter müssten gereinigt werden, ebenso der Altar. Die Tür zur Sakristei müsse genau wie der Fußboden erneuert werden. Ein Kapitel für sich ist auch die Orgel. Die Kostenschätzung für eine Instandsetzung liegt bei 40.000 Euro.
Alle diese Vorhaben kann die Kirchengemeinde allerdings erst dann umsetzen, wenn die erforderlichen Mittel bereitstehen. Wann es soweit sein wird, kann Nippert aus diesem Grund auch noch nicht sagen. Was allerdings schon bald verwirklicht werden soll, ist der Umzug des Gemeinderaumes in den Turmteil gleich hinter dem Haupteingang.
Nippert gefällt der Gedanke, dass dadurch mehr Leben in die Kirche kommt. Vor dem Umzug soll ein Windfang vor den Türen und vor dem Fenster gebaut werden. Eine Fußbodenheizung und Elektrik sollen installiert werden.
Wer sich von der abgeschlossenen Sanierung des Kirchturms aus nächster Nähe ein Bild machen möchte, hat dazu auch die Möglichkeit am Heiligabend zum Gottesdienst. Beginn der Veranstaltung ist um 17 Uhr. (mz)
Im Internet kann abgestimmt werden unter www.kirchedesjahres.de.