Blasmusikfest Blasmusikfest: Kapelle spielt sogar AC/DC

Helbra/MZ - Drei Tage lang war am Wochenende in Helbra an allen Ecken Blasmusik zu hören: 17 Spielmannszüge und Musikvereine aus ganz Deutschland waren zu Gast in dem Ort. Gleich zweimal, am Freitag und am Sonnabend, versammelten sich alle 450 Spielleute auf der großen Kreuzung, um gemeinsam vor jeweils mehr als 1 100 Zuschauern das Fliegerlied zu spielen. Als dann der Hettstedter Spielmannszug seinen Samba spielte, war das Publikum begeistert. Sogar „Highway to Hell“ von der Hardrock-Band AC/DC war zu hören, gespielt von der Jugendkapelle aus Elchingen (Bayern). Die wurde übrigens von einigen anderen Spielmannszügen beneidet. Denn Nachwuchssorgen kenne man dort nicht, berichtete Joachim Götz, der Leiter der Kapelle.
Auf die Frage, wie er darauf gekommen sei, eine Blaskapelle Stücke von AC/DC spielen zu lassen, antwortete Götz lachend: „Warum nicht? Rockmusik fetzt doch.“ Außerdem müsse man sich heutzutage etwas einfallen lassen, wenn man Nachwuchs für ein Blasorchester gewinnen wolle, so der 62-Jährige.
Doch nicht nur die Jugend war gefragt in Helbra. Als die Klostermansfelder Spielleute aufmarschierten, stellte Bernd Skrypek den dienstältesten Spielmann im Mansfelder Land vor. Der 86-jährige Peter Osmantzik aus Klostermansfeld spielt nicht nur Trommeln und Pauken, er singt auch, so Skrypek, Verbandsgemeinde-Bürgermeister und Vorsitzender des Vereins Blasmusikfest Mansfelder Land.
Osmantzik war dann auch derjenige, der auf der Kreuzung das Kinderlied „Eine Insel mit zwei Bergen“ sang, das von den Klostermansfeldern hervorragend dargeboten wurde. Sogar das Lokomotivpfeifen fehlte nicht, was vor allem bei den kleinen Zuschauern für Begeisterung sorgte.
Internationales Flair bekam das Blasmusikfest auch in diesem Jahr wieder durch den Auftritt des Jugendblasorchesters Haifa (Israel), das gerade zusammen mit dem Jugendblasorchester Mansfeld-Südharz durch das Mansfelder Land tourt.
Maria Bencs aus Bad Düben hatte sich schon lange vorgenommen, das Helbraer Blasmusikfest zu besuchen, denn ihre Enkelin spielt beim Ziegelröder Nachwuchsspielmannszug mit. Nicht nur, dass bisher jedes Jahr etwas dazwischen gekommen sei, sie sei eigentlich auch gar kein großer Fan der Blasmusik, erzählte sie. Nun sei sie aber doch begeistert von den Spielleuten. „Es ist genial, dass man mit so einer Musik die Jugend wirklich noch begeistern kann“, freute sie sich. Einen einzelnen Spielmannszug wolle sie nicht favorisieren. Alle Spielmannszüge hätten hier grandiose Leistungen gezeigt, sagte Maria Bencs noch, bevor sie mit ihrer Enkelin ins Trockene flüchtete. Denn in dem Moment, als das Konzert auf der Kreuzung beendet war, begann es in Strömen zu regnen.