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Benndorf Benndorf: Robert Hennes baut Museum für kleine Industrie- und Grubenbahnen auf

Von Daniela Kainz 05.02.2017, 14:00
Robert Hennes bewahrt die Sammelstücke für das Museum auf seinem Hof auf.
Robert Hennes bewahrt die Sammelstücke für das Museum auf seinem Hof auf. Jürgen Lukaschek

Benndorf - Wenn das kein ausgefallenes Geburtstagsgeschenk ist? Als Jugendlicher wurde Robert Hennes von seinem Großvater mit einer Feldbahn-Diesellok aus dem Baujahr 1951 überrascht. Das Fahrzeug kommt jetzt ganz groß raus.

Bahnanlage auf 4.000 Quadratmeter soll entstehen

Hennes, inzwischen 49, baut ein Museum für kleine Industrie- und Grubenbahnen mit 600 Millimeter Spurweite in Benndorf auf - gleich neben der Malowa-Bahnwerkstatt und dem Gelände der Mansfelder Bergwerksbahn. Auf einer 4.000 Quadratmeter großen Fläche will er eine Bahnanlage mit Lokschuppen und Werkstatt errichten. Vor allem an den Fahrtagen der Mansfelder Bergwerksbahn sollen Feldbahn- und Grubenbahnzüge in Aktion gezeigt werden.

Von der vielen Arbeit, die vor ihm liegt, lässt sich Hennes nicht abschrecken. „Ich bin Eisenbahnfan und habe schon immer gern selbst mit der Drahtbürste alte Loks restauriert“, erzählt er. Auf seinem Hof in Benndorf lässt sich die Sammelleidenschaft des aus Nordrhein-Westfalen stammenden Mannes gut erkennen. Etliche Tonnen Material lagern dort - unter anderem Hunte, Loren, Loks und Schienenstücke.

Die Objekte stammen aus der gesamten Bundesrepublik. Manche Teile kamen mit dem Tieflader, kleinere, leichtere Stücke brachte Hennes selbst mit einem Anhänger per Auto nach Benndorf. Fündig wurde er auch in der Region. Unter den Stücken befindet sich beispielsweise eine Mulde aus Annarode. „Sie stand vorher in einem Garten und wurde dort als Wasserfass genutzt.“

Zusammen mit einem Mitstreiter aus Hergisdorf macht sich Hennes an den Aufbau des Museums. Dabei soll es nicht bleiben. „Wir würden uns über Helfer freuen.“ Wenn es Jugendliche geben sollte, die mal einen alten Dieselmotor zerlegen und wieder zusammensetzen möchten und sich für alte Technik interessieren, seien sie willkommen. Erfahrene Fachleute sind bei den Bahnfreunden auch jederzeit gern gesehen. Immerhin werden Leute gebraucht, die eines Tages die Museumsanlage betreiben und die Fahrzeuge vorführen.

Hilfe und Hinweise aus der Bevölkerung für Ausstellung gesucht

Neben tatkräftiger Unterstützung baut Hennes auf Hinweise aus der Bevölkerung: „Wir suchen Menschen, die uns sagen, wo sie noch alte Einzelteile wissen, die wir für unser Museum aufkaufen können.“ Schienenstücke, Loren und Lorenteile, Mulden von Grubenwagen und Kipploren, Achsen, Schienennägel, aber auch komplette Lokomotiven werden gebraucht.

Sobald es die Witterung zulässt, geht Hennes den nächsten Schritt. Nachdem er das künftige Museumsgelände nun erworben hat, soll der Mutterboden abgetragen und die Fläche geschottert werden. Der Aufbau des Lokschuppens und der Werkzeughalle steht danach auf dem Plan. Erste Gleise sollen anschließend verlegt werden. Der Benndorfer geht davon aus, dass am Ende eine Schienenstrecke von einem Kilometer zusammenkommt. Der Ring, auf dem die Bahnen ihre Runden drehen, soll 170 Meter lang werden.

Noch liegt jede Menge Arbeit vor Hennes. Seinen Zeitplan will der Mitarbeiter der Bauverwaltung in der Verbandsgemeinde Mansfelder Grund-Helbra nicht aus den Augen verlieren. 2020, so seine Vorstellung, möchte er zum ersten Mal Gäste im Museum für Industrie- und Grubenbahnen begrüßen. (mz)

Aus vielen Einzelteilen soll die Ausstellung zusammengesetzt werden.
Aus vielen Einzelteilen soll die Ausstellung zusammengesetzt werden.
Lukaschek
Ein Grubenfahrrad von 1960 bis 1970
Ein Grubenfahrrad von 1960 bis 1970
Lukaschek