1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Eisleben
  6. >
  7. Begeisterung für Kult-Marke: Begeisterung für Kult-Marke: Großer Andrang bei Jawa-Treffen in Röblingen

Begeisterung für Kult-Marke Begeisterung für Kult-Marke: Großer Andrang bei Jawa-Treffen in Röblingen

Von Kathrin Labitzke 07.08.2017, 11:00
Das Jawa-Treffen zieht viele Besucher nach Röblingen.
Das Jawa-Treffen zieht viele Besucher nach Röblingen. Labitzke

Röblingen - Neun Männer aus dem Mansfelder Land haben es in nur wenigen Jahren geschafft, dass Röblingen als Ort des  deutschlandweit zweitgrößten Kult-Treffs der Jawa-Freunde über die Region hinaus bekanntgeworden ist. Das Oldtimer-Motorrad aus Tschechien ist beliebter denn je, wie beim Jawa-Treffen am Sonntag immer wieder zu hören war. „Zu DDR-Zeiten konnte ich mir eine Jawa nicht leisten“, meinte Rainer Brandt, Chef und Mitorganisator des 14. Treffens.

Gäste aus Leipzig, Berlin und auch der Tschechischen Republik beim Jawa-Treffen in Röblingen

Im Minutentakt füllte sich der Platz an der Festscheune in Röblingen mit den typisch roten Flitzern aus der ehemaligen CSSR, sie trugen unter anderem Nummernschilder aus Gotha, Leipzig, Berlin oder der Tschechischen Republik. „Ich hatte eine zwölfstündige Anreise“, erzählte der 38-jährige Andrè Marotzke aus dem Raum Stuttgart, der körperlich ziemlich fertig, aber auch glücklich war, die 600 Kilometer zum Treffen ohne Panne zurückgelegt zu haben.

Aber was ist der Reiz an diesen Motorrädern? „Der Klang, die Formgestaltung, der Chrom und natürlich die Optik“, schwärmte Günter Flachsbarth, der gemeinsam mit anderen Motorradfreunden und ihren Seitenwagenmaschinen zum stetig wachsenden Treffen in die Seegebietsgemeinde anreiste. Bereits kurz nach der Eröffnung reichte der Platz rund um die Festscheune nicht mehr aus, so dass der Bürgermeister der Seegebietsgemeinde, Jürgen Ludwig, spontan den Vorplatz der Feuerwehr zusätzlich zur Verfügung stellte. Mehr als dreihundert Jawas standen gut aufgereiht, darunter Maschinen aus den 50er Jahren, den frühen 60ern bis hin zu Motorrädern der letzten Generation.

Leipziger Ehepaar fährt mit 18-PS-Motorrad über 4.000 Kilomter nach Mallorca

Selbst von der kleinsten (50 Kubik) bis hin zu den seltenen 500er Jawas war alles vertreten und in einer Sonderausstellung von den Jawa-Freunden aus dem Mansfelder Land in der Festscheune zu bestaunen. Aber man muss nicht unbedingt eine Jawa fahren, um sich dort zu treffen. Hasso Kuche aus Eisleben fährt eine Kawasaki, war aber schon seit seiner Jugend Fan dieses Kult-Motorrads, wie er sagte. Und er meinte weiter, dass eine Jawa zu DDR-Zeiten 3.600 Ostmark gekostet habe und „man solch eine Maschine nicht bekam“.

Ein echter Hingucker war die Jawa vom Typ Velorex 350 aus dem Jahr 1971 von Steffi und Falk Müller aus Leipzig. Das Motorrad gehört zu den seltenen Gefährten, in denen man nebeneinandersitzt und die Karosserie aus Stoff besteht. Mit nur 18 PS wagte das Ehepaar erst vor vier Wochen eine Fahrt nach Mallorca. „4.536 Kilometer haben wir gemeinsam absolviert“, erzählte Falk Müller und erntete dafür Bewunderung und staunende Blick. (mz)