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Auf Martin Luthers Spuren

Von Burkhard Zemlin 19.11.2006, 18:04

Eisleben/MZ. - Das Treffen hatte insgesamt fast 200 Journalisten drei Tage im

Kloster Helfta vereint, die am Sonnabend vor der Entscheidung standen, entweder das benachbarte Halle zu erkunden oder auf Luthers Spuren in Eisleben zu wandeln. Eine junge Frau bekannte, dass sie ja lieber mit nach Halle gefahren wäre, wo beispielsweise ein Besuch der Mitteldeutschen Zeitung vorgesehen war. Doch hatten sich dafür so viele Interessenten gemeldet, dass die Plätze nicht reichten.

Bei Heidi Rasche aus Siegen war das etwas anders. Sie meinte, dass sie ganz zufällig in der Eisleben-Gruppe gelandet sei. "Bisher hat es mich noch nicht nach Eisleben verschlagen", so die Mitarbeiterin des Westdeutschen Rundfunks, die auf Luthers Spuren zwischen Taufkirche und Markt versicherte: "Für mich ist das einfach interessant."

Anne Raidt aus Mainz, die beim ZDF beschäftigt ist, fügte hinzu, dass sie viel über Martin Luther und die Reformation weiß, aber nur wenig über dessen Herkunft. Daher fand sie es gut, Eisleben einmal kennenlernen zu können.

Nach ihren ersten Eindrücken von Eisleben gefragt, regierten die meisten Gäste zurückhaltend. Baulücken und bröckelnde Fassaden, die entlang des Weges vom Geburtshaus des Reformators bis zum Markt allgegenwärtig sind, hinterließen manches Kopfschütteln.

Auf dem Markt hellten sich dann die Mienen auf. "Sehr schön", waren sich die Besucher einig, die bei dieser Gelegenheit die Geschichte des Lutherdenkmals kennenlernten. Stadtführerin Helga Fahnert machte auf einige Besonderheiten des 1883 von Rudolf Siemering geschaffenen Denkmals aufmerksam. Es sei das Einzige im Land, das den Reformator mit Kopfbedeckung zeigt. Mehr noch: Nirgendwo sonst hält Luther wie auf dem Eisleber Denkmalsockel in beiden Händen etwas, nämlich die Bibel und die päpstliche Bannbulle.