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Arztpraxen bleiben Montag geschlossen

15.03.2006, 16:50

Eisleben/MZ/bz. - Die Ärzte fahren mit ihrem Personal zu einem Aktionstag nach Magdeburg, um dort gegen die derzeitige Gesundheitspolitik zu protestieren. Die Mediziner sind aufgebracht, weil sie sich "Reglementierungen ohne Ende" gegenübersehen, wie es die HNO-Ärztin Dr. Petra Bubel aus Eisleben formulierte.

Ärzte hätten immer weniger Zeit für die Patienten, weil der Verwaltungsaufwand immer größer wird. Dr. Bubel, sie ist Vorsitzende der Gemeinschaft Fachärztliche Berufsverbände Sachsen-Anhalt, sagte: "Es geht nicht mehr, es geht wirklich nicht mehr."

Margit Jünemann, Sprecherin der Kassenärztlichen Vereinigung Mansfelder Land (Eisleben), pflichtete bei. Sie äußerte die Hoffnung, dass die Patienten den Ärzteprotest unterstützen. "Unser größtes Sorgenkind ist das Arzneimittelverordnungswirtschaftlichkeitsgesetz", nannte sie ein Wortungetüm, das die Ärzte nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung ab 1. April dazu verpflichtet, ihren Patienten die billigsten Medikamente zu verschreiben. Bei gleichem Wirkstoff müsse der billigste genommen werden, hieß es. "Ob er auch vertragen wird, spielt keine Rolle", spitzte eine Ärztin das Problem zu, an dem sich derzeit die Geister scheiden.

Auch am Freitag, dem 24. März werden Ärzte aus dem Mansfelder Land einen Aktionstag in Berlin unterstützen. An diesem Tag sei eine Notfallversorgung eingerichtet.

Unterdessen haben auch die Klinikärzte an den Universitäts- und Landeskliniken beschlossen zu streiken. Das Klinikum Mansfelder Land ist als kommunale Einrichtung davon jedoch nicht betroffen.