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Steht mit Rat und Tat zur Seite Apotheke in Osterhausen feiert 30-jähriges Bestehen

Von Beate Thomashausen 18.12.2020, 14:30
Apothekerin Maria-Theresia Jirsak (li.) und Nadine Schmeißer bedienen in der Marktapotheke die Kunden.
Apothekerin Maria-Theresia Jirsak (li.) und Nadine Schmeißer bedienen in der Marktapotheke die Kunden. Jürgen Lukaschek

Osterhausen - Eine lange Schlange wartete am 15. Dezember vor der Osterhäuser Marktapotheke, die an jenem Tag ihr 30-jähriges Bestehen feiern konnte. Die Schlange bestand leider nicht ausschließlich aus Gratulanten. Viele, viele Menschen wollten sich die vom Bundesgesundheitsminister versprochenen FFP2-Masken abholen. „Aber gratuliert haben natürlich auch eine ganze Menge Leute“, freut sich Nadine Schmeißer. Und gern hätte sie den Kunden zum Jubiläum ein kleines Geschenk überreicht, aber der Ansturm wegen der Masken sei einfach riesig gewesen. Die Pandemie verhinderte ja bereits, dass man das Jubiläum feiern konnte. Leider.

Die Rothenschirmbacherin ist pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte und arbeitet bereits seit 25 Jahren in der Osterhäuser Apotheke, absolvierte dort ihre Lehre und wurde dann übernommen. Ein Glücksfall wie sie noch heute findet. In vielerlei Hinsicht. Sie kennt praktisch jeden, der in die Marktapotheke kommt, weiß um dessen Freuden, Sorgen und Anliegen.

„Schon wenn sie zur Tür reinkommen, weiß ich, worum es geht“

„Schon wenn sie zur Tür reinkommen, weiß ich, worum es geht“, sagt sie schmunzelnd. Und sie wusste auch immer, was der „Doktor“ wollte. Hausarzt Dr. Roland Fröhlich, der erst in diesem Jahr in den Ruhestand ging, hat seine Praxis direkt gegenüber. Im Gegensatz zu den meisten anderen Medizinern stellte „der Doktor“ bis zum Schluss jedes Rezept handschriftlich aus. In Doktorschrift natürlich. Nadine Schmeißer schmunzelt, wenn sie sich daran erinnert, wie Kollegen aus Nachbarstädten manchmal ratlos anriefen, weil sie die Rezepte, die in Osterhausen ausgestellt wurden, partout nicht lesen konnten.

„Dabei war das doch sonnenklar, was der Doktor da verordnet hatte. Uns zumindest.“ All das, die enge Zusammenarbeit mit den Ärzten der Umgebung, dass man jeden Kunden persönlich kennt, mache das Leben in einer kleinen Apotheke auf dem Lande aus. „Wenn ich Medikamente ausfahre, dann brauche ich nur den Namen und weiß, auch ohne Adresse, wer beliefert werden muss“, sagt Nadine Schmeißer, der man oft am Steuer des Lieferautos in den Orten der Umgebung begegnet.

Apotheke arbeitet mit den Ärzten zusammen

Schon immer habe Osterhausen eine Apotheke gehabt. Zu DDR-Zeiten und auch davor, erinnert sich Peter Völkel. Der Querfurter Apotheker, der selbst seit 2011 im Ruhestand ist, begründete damals vor 30 Jahren die Marktapotheke in Osterhausen als privat geführte Apotheke. Und zwar als Zweigstelle der Querfurter Burgapotheke. Oft habe er selbst den Wachdienst am Wochenende in Osterhausen übernommen, erinnert er sich, schon um zu schauen, dass in der Filiale alles gut läuft.

Von wertschätzender Zusammenarbeit mit den Ärzten in der Nachbarschaft spricht er und dass man sich gegenseitig unterstützt habe. „Alle beide Hausärzte im Einzugsbereich haben in regem Austausch mit uns gestanden“, sagt er. Denn schließlich könne ein Arzt nicht die gesamte Palette an Medikamenten überschauen, die heutzutage zur Verfügung stehen. Das sei ja auch das Metier des Apothekers, sich hier auszukennen, so Völkel.

Wechselwirkungen oder Dosisanpassungen - hier wisse ein Apotheker eben Bescheid und könne helfen. Aber nicht nur den Ärzten, sondern vor allem auch den Kunden stehe man mit Rat und Tat zur Seite. „Und die Kunden halten uns bis heute die Treue“, freut sich Nadine Schmeißer, auch wenn „der Doktor“ jetzt seinen Ruhestand genieße und man einen weiteren Weg zur Apotheke in Kauf nehmen müsse. (mz)