Apfelernte Helfta Apfelernte Helfta: Obstbauer Friedrich trotzt dem Trend

Neckendorf/MZ - Es geht auch anders: Haben die meisten Obstbauern in Sachsen-Anhalt die Hoffnung auf ein Rekordergebnis bei der diesjährigen Apfelernte aufgegeben, erwartet Geschäftsführer Klaus Friedrich vom gleichnamigen Obstbaubetrieb aus Helfta höhere Erträge als im Vorjahr. Seinen Schätzungen zufolge hängen rund 1 600 Tonnen Äpfel - 400 Tonnen mehr als bei der der letzten Ernte - an den Bäumen seiner fast 32 Hektar großen Plantage.
Apfelsaison ist eröffnet
„Wenn es jetzt noch etwas regnet und der Preis passt, wird alles gut“, meinte der Obstbauer zur Eröffnung der Apfelsaison in Sachsen-Anhalt, zu der der Landesverband „Sächsisches Obst“ nach Neckendorf eingeladen hatte und an der auch Landwirtschaftsminister Hermann Onko Aeikens (CDU) teilnahm. Dass das Unternehmen aus Helfta mit seinen Ertragserwartungen dem allgemeinen Trend trotzt, liegt für Betriebsgründer Heinz Friedrich an den guten vorbereitenden Arbeiten wie Düngemaßnahmen gleich nach der Ernte im letzten Jahr.
Nicht ganz so optimistische Ertragsaussichten wie im Betrieb Friedrich konnte Philipp Moser, Chef des Obsthofes „Am Süßen See“ in Aseleben und Vorsitzender der Landesfachgruppe Sachsen-Anhalt im Verband „Sächsisches Obst“, für die restlichen Obstbaubetriebe verkünden. Er sprach von einer „relativ normalen Ernte, die eingefahren wird“. Mit derzeit geschätzten 16 490 Tonnen werde die Apfelernte in Sachsen-Anhalt etwa acht Prozent niedriger als im Vorjahr ausfallen. Deutschlandweit werden die Einbußen nach seinen Worten sogar bei 17 Prozent liegen.
Verspätete Ernte
Wegen des langen Winters und des späten Frühjahrs habe sich der Beginn der Ernte um etwa zwei Wochen verzögert. Moser: „Durch die kurze Vegetationszeit sind die Früchte kleiner als sonst.“ Mäßiges Blüh- und Nachblühwetter sei ein weiterer Grund für die Ausfälle.
Abstriche im Geschmack muss der Verbraucher jedoch nicht befürchten. Die Qualität der Äpfel sei sehr gut. Die Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht hätten außerdem für gut gefärbte Früchte gesorgt.
Landwirtschaftsminister Aeikens wies auf die hohe gesundheitliche Bedeutung des Apfels hin und dankte den am Schulobstprogramm beteiligten Betrieben, durch das Kinder an den Obstkonsum herangeführt werden sollen.

