Amtsgericht Eisleben Amtsgericht Eisleben: Einstige "Reichspost" in Wimmelburg wird versteigert

Wimmelburg - Im Amtsgericht Eisleben wird am 15. Juni der ehemalige Gasthof „Zur Reichspost“, später „Zur Post“, in Wimmelburg zwangsversteigert. Beginn im Saal 321 ist um 10 Uhr. Der Verkehrswert der Immobilie ist mit 6.000 Euro festgesetzt, so die Mitteilung des Amtsgerichts.
Das als Gaststätte und Pension genutzte Gebäude in der Hauptstraße steht seit mehr als zehn Jahren leer und ist mittlerweile in einem sehr schlechten Zustand. Laut Exposé ist das Gebäude derzeit nicht nutzbar, es bestehe umfangreicher Sanierungsbedarf. Nach 1991 seien einige Arbeiten an Dach, Fenstern und Fassade ausgeführt worden. Die Größe des Grundstücks beträgt rund 1.400 Quadratmeter.
Der ältere Teil des Gebäudes ist nach Literaturquellen 1887 erbaut worden. 1934 entstand ein weiterer Gebäudeteil. In einem Zeitungsartikel aus dem Jahr 1939 über Wimmelburger Gaststätten heißt es, dass der Begründer des Gasthofs „Zur Reichspost“ Franz Schäfer hieß. Er hatte zunächst nur einen Kaufmannsladen betrieben, für den er auch eine Ausschankberechtigung für Branntwein erhielt.
Als die Postkutsche dann hier zwei Mal am Tag auf der Strecke von Eisleben nach Mansfeld durchfuhr, wurde Schäfer die Verwaltung der Posthilfsstelle übertragen und er konnte eine Gastwirtschaft einrichten. Die Elektrische Kleinbahn, die von 1900 bis 1922 im Mansfelder Land fuhr, hatte auch eine Station vor der Gaststätte „Zur Reichspost“. (mz)