Abholzung im Naturschutzgebiet Hasenwinkel Abholzung im Naturschutzgebiet Hasenwinkel: Pflege oder Naturfrevel?

unterrissdorf/MZ - Der Eisleber Hannjo Fritsche ist empört. Bei einem Spaziergang nahe Unterrißdorf, im Naturschutzgebiet Hasenwinkel, sei dieser „nicht mehr wiederzuerkennen“. Das gesamte Areal erinnere ihn an „Waldbrand-Orte“, wie man sie sonst nur aus dem Fernsehen kenne. Auf der Internetseite mz-buergerreporter schreibt Fritsche: „Dort, wo Flora und Fauna seit Jahrzehnten ungestört waren, scheint der Krieg gegen die Natur ausgebrochen zu sein. Sträucher, Unterholz, Büsche, teilweise gesunde Bäume wurden komplett entfernt und verbrannt. Riesige Aschehaufen sind Zeuge“. Bei all der Zerstörung, nach Fritsches Worten seien die Behausungen der Vögel, Insekten und Reptilien dabei ebenfalls vernichtet worden, sei nur der Müll zurückgeblieben und der Boden sei „zerfahren durch die Baumaschinen“.
"Jeder Sachverstand ist mit auf die Scheiterhaufen gewandert"
Der MZ-Bürgerreporter ist der Meinung, dass das „mit Landschaftspflege nichts mehr zu tun“ hat. Zudem hätten auf dem Areal während der Bekämpfung der Pflanzenkrankheit „Feuerbrand“ im vergangenen Jahr „riesige Feuer gequalmt. „Im Hasenwinkel“, so lautet das Resümee des Bürgerreporters, „ist jeder Sachverstand mit auf die Scheiterhaufen gewandert oder war nie vorhanden“.
Die Kreisverwaltung erklärt auf Nachfrage der MZ, dass im Hasenwinkel „Entbuschungsmaßnahmen sowohl im Naturschutzgebiet als auch auf einer daneben befindlichen Streuobstwiese durchgeführt wurden und werden“. Dies alles entspreche der „naturschutzfachlichen Zielstellung des Landesamtes für Umweltschutz“. Außerdem, so die Kreisverwaltung, tragen die Arbeiten im Hasenwinkel zum „Erhalt des Lebensraumtyps ,subpannonischer Steppen-Trockenrasen’“. Dieser sei vor allem im östlichen Harzvorland anzutreffen. Die Verwaltung stellt daher fest, dass die Arbeiten im Hasenwinkel nicht im Zusammenhang mit dem Feuerbrand stehen. Vielmehr gefährde die Verbuschung den Lebensraumtyp. Eine Pflege des Areals sei deshalb dringend erforderlich. Dazu muss offensichtlich auch das Verbrennen der Büsche zählen, denn die Kreisverwaltung schreibt, dass die Aschehaufen „selbstverständlich .?.?. beseitigt werden“.
Weitere Informationen gibt es auch im Internet unter den Adressen www.mz-buergerreporter.de sowie www.facebook.com/mzbuergerreporter.
