Abellio-Testfahrt ab Eisleben Abellio-Testfahrt ab Eisleben: Der Zug schaukelt kaum noch

eisleben - Am Sonntag steht auf den Bahnstrecken im Land der Fahrplanwechsel ins Haus. Die neuen Züge von Abellio Rail Mitteldeutschland werden dann zum alltäglichen Bild gehören. Denn das Unternehmen hat den Zuschlag für das sogenannte Saale-Thüringen-Südharz-Netz bekommen. Dazu gehört auch die Strecke zwischen Halle und Kassel-Wilhelmshöhe, die von Wansleben bis Berga mitten durchs Mansfelder Land führt. Die MZ hatte Gelegenheit sich im so genannten Vorlaufbetrieb in einem der Talent-2-Züge umzusehen.
Was als erstes auffällt, nachdem die dreiteilige Einheit in den Eisleber Bahnhof eingerollt ist. Trittstufen klappen nach unten und erleichtern das Aus- und Einsteigen ungemein. Das haben auch Evi und Nick Dziuba festgestellt, die auf dem Weg von Halle in ihre Heimatstadt Sangerhausen sind. „Besonders für ältere Fahrgäste ist das ein Vorteil. Die Bevölkerung hier im Land wird ja immer älter. Und merken sie, wie ruhig der Zug fährt. Er rattert und schaukelt nicht wie die Doppelstockwagen“, so Evi Dziuba.
Tatsächlich sitzt es sich sehr angenehm. Auch weil die Beinfreiheit etwas zugenommen hat. „Im Grunde genommen sind es von der Hülle her die gleichen Züge, wie bei der S-Bahn Mitteldeutschland. Aber die Inneneinrichtung haben wir in Abstimmung mit den Verkehrsunternehmen der Länder Sachsen-Anhalt und Thüringen nach unseren Wünschen bauen lassen“, erklärt Matthias Neumann, Pressesprecher bei Abellio Mitteldeutschland. Zu den Wünschen gehört zum Beispiel eine Lounge. „Die ist besonders für Wandergruppen oder auch größere Familien gedacht “, sagt Neumann.
Jeweils sieben Plätze an vier Tischen stehen hinter dem Führerstand zur Verfügung, egal ob die Reisenden in einer drei- oder fünfteiligen Einheit unterwegs ist. Laut Neumann sind 15 Fünfteiler und 20 Dreiteiler im Einsatz. Und wenn alles läuft, sind 31 davon täglich vom morgens bis in die Nacht hinein auf dem 575 Kilometer langen Saale-Thüringen-Südharz-Netz unterwegs. Was allen gemein ist, sind gut erreichbare Steckdosen zwischen den Sitzen, rollstuhlgerechte Toiletten, eine durch das Personal leicht zu handhabende Einrichtung zum Ein- und Aussteigen für Rollstuhlfahrer, Fahrradabteil (dreiteilige Einheit) respektive -abteile (fünfteilig). Und, die Reisenden werden sich erst wieder dran gewöhnen müssen, auf jeder Fahrt ist ein Zugbegleiter an Bord. „Wenn der Automat auf dem Bahnhof mal streikt oder auch der im Zug nicht funktioniert, beim Zugbegleiter bekommt jeder sein Ticket oder eine Auskunft“, verspricht Neumann. (mz)

