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19. Januar: Erdfall 19. Januar: Erdfall: Plötzlich sackt ein Kunde in den Boden

Von RONALD DÄHNERT 15.12.2011, 17:50

EISLEBEN/MZ. - Da hat der Autohändler in der Kasseler Straße in Eisleben nicht schlecht gestaunt: Einer seiner Kunden verschwand am Mittwochmittag plötzlich bis zu den Hüften in einem Loch, dass sich auf dem Gelände seiner Firma aufgetan hatte. "Glücklicherweise berappelte sich der 21-Jährige schnell wieder", berichtet Inhaber Matthias Zöge, der froh war, dass seinem Kunden nichts passiert ist.

Erst als Mitglieder der Eisleber Feuerwehr das Loch genauer unter die Lupe genommen hatten, wurde allen Beteiligten klar, dass es hätte schlimmer kommen können: Das eher unscheinbare Loch, es misst an der Oberfläche nur einen Meter im Durchmesser, ist etwa sechs Meter tief und weitaus größer. Das Eisleber Ordnungsamt verfügte sofort die Sperrung des Geländes, das sich in unmittelbarer Nachbarschaft zur Gaststätte an der Krughütte befindet, nur wenige Meter von der alten B 80 entfernt.

Der Autohändler musste deshalb Kunden, die aus Erfurt und Braunschweig angereist waren, unverrichteter Dinge wieder fortschicken. An Autokauf oder -verkauf ist derzeit nicht zu denken. Die Situation sei nicht einfach, wie Zöge einräumt. Der Pkw-Handel, für den er an der Kasseler Straße neben der Freifläche auch einige Garagen zur Verfügung hat, ist sein einziges gewerbliches Standbein. Und wie es weitergeht, ist noch offen. "Ich bin gespannt auf das Urteil des Geologen", sagte der Autohändler.

Klarheit soll die Untersuchung eines Geologen bringen, der am Donnerstagvormittag an der Kasseler Straße erwartet wird. Nach den Worten des Eisleber Ordnungsamtsleiters Norbert Schulze wird Ulrich Herold vom Landesamt für Geologie erwartet. Ein Fachmann, wenn es um die Bodenbeschaffenheit in Eisleben und Umgebung geht. Herold hatte auch den Erdfall in Neckendorf begutachtet sowie einen vor zehn Jahren in Ahlsdorf.

Nach den Angaben von Martin Spilker, früher Hauptgeologe im Mansfeld Kombinat, sind die Ursachen für Erdfälle und ähnliche Phänomene unter anderem in den mächtigen Salzablagerungen tief unter der Erde zu suchen. Durch den Einfluss von Wasser können sich in diesen Ablagerungen im Lauf der Zeit größere Hohlräume bilden, die irgendwann zusammenstürzen. Schnee und Regen hat es dazu ja genügend gegeben.