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Zu wenige Parkplätze am Tierpark Zu wenige Parkplätze am Tierpark Dessau: Stadt prüft auf Knöllchen zu verzichten

Von Sylke Kaufhold 24.01.2019, 06:00
Der Parkplatz am Tierpark
Der Parkplatz am Tierpark Thomas Ruttke

Dessau - Das Parken am Tierpark soll künftig einfacher werden. Die Stadtverwaltung wird prüfen, ob und wie im Bereich vom Haupteingang über die Georgenallee bis zur Gaststätte Waldschänke und in der Querallee zusätzliche Parkplätze geschaffen werden können.

Bisher ist in diesem Abschnitt nur ein kleiner Bereich für das Parken freigegeben. Das wird von vielen Besuchern übersehen. Falschparker sollen künftig nicht mehr mit einem Bußgeld bestraft, sondern nur auf ihr Fehlverhalten hingewiesen werden.

Man reagiere damit auf die angespannte Parksituation und habe eine Anregung des Kulturausschusses vom November vorigen Jahres aufgenommen, begründete Robert Reck, Beigeordneter für Kultur und Sport die Maßnahme. Der Bereich am Haupteingang des Tierparks war in der Vergangenheit an besucherstarken Tagen ein ertragreiches Arbeitsgebiet der Politessen. Weil Besucher gegen die vor Ort geltende Parkregelung verstießen, wurde dies mit einer Vielzahl an Buß- und Verwarngeldern geahndet.

Besucher und Dessauer Bürger forderten seit langem ein Mehr an Stellplätzen

Das sorgte für viel Ärger und Verdruss bei den Bestraften. Besucher und Dessauer Bürger forderten seit langem ein Mehr an Stellplätzen, weil die vorhandenen insbesondere an besucherintensiven Tagen und bei Veranstaltungen nicht ausreichen. Die auch in der MZ veröffentlichte Kritik wurde indes bisher von der Stadtverwaltung als unbegründet abgewiesen.

Bis 2005 habe es am Tierpark tatsächlich ein Parkproblem gegeben, hieß es, darauf hätte man reagiert und in der Georgenallee und Heinz-Röttger-Straße 60 Stellplätze geschaffen, wo man sogar kostenfrei parken könne.

Dass das Verteilen von Knöllchen an einer Einrichtung wie dem Tierpark weder besucher- noch familienfreundlich sei und dem Image der Stadt schade, dieser Argumentation verschloss sich die Verwaltung bisher. Was die 180-Grad-Wende konkret ausgelöst hat, ist nicht bekannt.

Bußgeldverzicht und Aufhebung des Parkverbotes am Haupteingang sind zunächst befristet

Aber jetzt wird die Erhebung von Bußgeldern insbesondere an Wochenenden und Feiertagen aufgrund der Parkplatzsituation „als nicht verhältnismäßig und familienunfreundlich eingeschätzt“. Im Kulturausschuss wurde dies mit Wohlwollen zur Kenntnis genommen und als „richtiges Zeichen“ bewertet.

Bußgeldverzicht und Aufhebung des Parkverbotes im Bereich des Haupteingangs sind zunächst befristet bis zum 31. Dezember 2020. Bis dahin sollen im Umfeld des Tierparks zusätzliche Parkflächen erschlossen und Besucher mit einem gut sichtbaren Leitsystem dorthin geführt werden. Ist dies bis zum Termin nicht umgesetzt, verlängert sich die Verfahrensweise, so die Planung. Diese zusätzlichen Parkflächen sollen dann auch den Besuchern des Georgengartens und der Anhaltischen Gemäldegalerie zur Nutzung bereitstehen.

Auch an Fahrräder soll gedacht werden

André Schlecht-Pesé regt in diesem Zusammenhang an, endlich auch Fahrradabstellmöglichkeiten am Tierpark zu schaffen. „Da wird seit fünf Jahren eine Lösung gesucht.“ Der Stadtrat der Grünen hält die aber für wichtig, um auch die autofreie Anreise attraktiv zu machen.

Im April vorigen Jahres hatte das Tiefbauamt mitgeteilt, dass es konkrete Planungen für neue Fahrradabstellmöglichkeiten am Tierpark gebe. Diese sehen vor, eine Fläche in unmittelbarer Nähe des Kassenhäuschens dafür umzunutzen. Wie zu erfahren war, wurden die dafür beantragten Fördermittel später als erwartet bewilligt, weswegen es zu Verzögerungen bei der Realisierung kam. (mz)