Ziergeflügel und Exoten Ziergeflügel und Exoten: Graupapageien unter besonderem Stern
Köthen/MZ. - Horst Reichert war die Zufriedenheit anzusehen. "Es haben sich hier schon zwei neue Interessenten gemeldet", verkündete der Vorsitzende des Görziger Vereins Ziergeflügel und Exotengemeinschaft am Sonntag. Hier - das war in der Sporthalle der Sekundarschule an der Köthener Rüsternbreite, in der die Züchter am Wochenende ihre Tiere präsentierten. Als Werbung für den Verein sei die Ausstellung auch gedacht, so Reichert. Genau deshalb bleibe man nicht nur in Görzig, sondern sei jetzt zum Beispiel nach Köthen gekommen. Dankenswerter Weise habe Hans-Ulrich Reisbach von der Landkreisverwaltung eine Nutzung der Sporthalle ermöglicht, betonte Reichert. Ebenso erfreut war er über die Hilfe des Radegaster Vereins, der die Hälfte der Volieren zur Verfügung stellte.
20 Züchter zählt die Görziger Gemeinschaft derzeit, 17 davon stellten am Wochenende in der Kreisstadt insgesamt 120 Tiere aus: Kakadus, Graupapageien, Edelpapageien, Amazonen und Sittiche. Sorgen um eine Veralterung der Zuchtgemeinschaft müssen sich die Männer und Frauen um Reichert dabei eigentlich nicht machen. "Wir haben eine gute Mischung aus Jung und Alt", schätzte der Vorsitzende ein. Jüngster Aussteller in Köthen war der 20-jährige Sebastian Schulze, dessen Sittiche und Goldfasane allein fünf der 40 aufgestellten Volieren füllten. Seit sieben Jahren hat sich der junge Görziger der Vogelzucht verschrieben. Dazu gekommen ist er, welch treffender Umstand angesichts der jetzigen Werbeschau, durch eine Ausstellung, auf der er damals einen Wellensittich gewann. Heute zählt sein Tierbestand freilich weit mehr als diesen damals gelosten Vogel. Unter anderen waren am Wochenende Pflaumenkopfsittiche zu bestaunen. Der Bezug zum Obst kommt übrigens durch die Farbe der Vogelköpfe, die der einer gemeinen Hauspflaume doch sehr gleicht. "Manchmal ist es wirklich nur ein kleines Merkmal, das einem Tier den Namen gibt", meinte Reichert schmunzelnd. Gleichzeitig verwies der Vereinsvorsitzende auf die kommende Bedeutung der Graupapageien-Zucht. Ab 2002 dürfen die Tiere nicht mehr nach Deutschland eingeführt werden, so dass der Bedarf von hiesigen Züchtern gedeckt werden müsse. Grund: Von den in freier Wildbahn gefangenen und nach Deutschland gebrachten Tieren überlebe nur jedes Fünfte.