Plakatflut in Dessau-Roßlau Werbung in Dessau-Roßlau: Neues Konzept stößt auf Kritik

Dessau-Rosslau - Dessau-Roßlau bleibt vorerst ohne Werbekonzept: Der Stadtrat hat das Papier in der vergangenen Woche in die Ausschüsse zurück verwiesen, weil vor allem das Verbot von Hartpappen an Masten auf Kritik stieß. Dabei hatten zuvor bereits zwei Ausschüsse einstimmig grünes Licht gegeben.
Während der Stadtratssitzung kritisierte Stadtrat Frank Rumpf (CDU) nun, dass mit dem neuen Konzept die Reklame für Feste und Veranstaltungen erschwert werde. „Ich verstehe, dass wir ein einheitliches Stadtbild wollen“, sagte Rumpf. „Aber Vereine, Ortschaften, Stadtteile, Schausteller und die Wirtschaft werben vor allem auf Pappen. Es ist eine günstige Werbung.“
Stadt Dessau-Roßlau will Plakatflut eindämmen
Rumpf erinnerte an Veranstaltungen wie beispielsweise das Leopoldsfest, das Schifferfest, den Adventsmarkt und andere, für die vorwiegend Hartpappen genutzt würden. „Wenn man sich nun an eine große Werbefirma als Vermarkter der Flächen wenden muss, die die Preise diktiert, wird das für die Werbetreibenden teurer.“
Mit dem erstmals erstellten Werbekonzept will die Stadt Reklame stärker steuern und eine verbindliche Rechtsgrundlage schaffen. Um wilde Plakatflut zu verhindern, sollen beispielsweise die Hartpappen verschwinden.
Die Mastwerbung soll stattdessen in Kandelabern stattfinden. Das sind fest montierte Rahmen, in denen Reklame angebracht werden kann. 60 Lichtmasten haben derzeit solche Kandelaber.
Frank Rumpf kritisierte ebenso, dass die Mastwerbung nicht mehr in Wohngebieten stattfinden soll, sondern nur noch an stark frequentierten Straßen. So würden die Hinweise auf Veranstaltungen weniger Einwohner erreichen. Er bezweifelte zudem, bezweifelte zudem, dass die bisherige Anzahl an Kandelabern ausreichend sei.
Verträge laufen aus
Anlass für das neue Werbekonzept ist das Ende der Werbeverträge mit den Unternehmen Ströer DSM GmbH für das Gebiet Dessau und mit der Schwarz Außenwerbung im Bereich Roßlau Ende 2017. Die Vermarktung der Flächen wird neu ausgeschrieben und soll an nur noch einen Vermarkter gehen. Die Zeit drängt offenbar.
Gerd Pfefferkorn, Leiter des zuständigen Tiefbauamtes, verwies im Stadtrat darauf, dass die Ausschreibung vorbereitet werden müsse.
Nach dem Rückverweis in die Ausschüsse wird das Konzept nun erneut beraten. Zuvor war es im Ausschuss für Wirtschaft, Stadtentwicklung und Tourismus sowie im Ausschuss für Bauwesen, Verkehr und Umwelt beschlossen worden. (mz)