«Wer gern hilft, dem hilft man auch gern wieder»
Micheln/MZ. - "Wer gern hilft", sagt Klaus Dieter Brömmel, "dem hilft man auch gern wieder." Worte, die der Akener in einer Runde wählte, die aus Helfern bestand, die stellvertretend für die ungezählten Menschen stehen sollen, die kurz nach der Naturkatastrophe in Micheln und Trebbichau am 23. Juni diesen Jahres nicht auf die Uhr schauten, sondern zupackten, nicht viel redeten, sondern zuhörten.
"Die Verbündeten" der Anwohner aus Micheln und Trebbichau. Helfer, die in diesem besonderen Fall für eine Familie immer da waren, wenn sie gebraucht wurden - für die Familie Skusa. Ein Anlass für die Mitteldeutsche Zeitung zu einer Dankeschön-Veranstaltung in die Michelner Feuerwehr einzuladen. Bei der der Köthener MZ-Redaktionsleiter Matthias Bartl das Engagement und Zupacken beim Aufbau des Hauses der Skusas würdigte. Helfer, die in den vergangenen sechs Monaten oft gebraucht wurden und wohl auch noch werden. Am Sonnabend kamen noch einmal fast alle zusammen, dieses mal nicht im Arbeitsanzug, sondern in zivil, um gemeinsam in besinnlicher Runde, die Vergangenheit Revue passieren zu lassen.
Martin Schüler aus Weißandt-Gölzau war dabei, der beim Aufräumen gleich nach dem Sturm loslegte und die Kellerdecke dicht machte. Die Brüder Achim und Axel Schröter verputzten Wände, was das Zeug hält. Für Stefan Büssing und Mirco Hähnel, Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr in Osternienburg, war es selbstverständlich, mit Hand anzulegen. "Das ist das Grundprinzip der Feuerwehr: Wir helfen, wo wir können", sagt Büssing.
Da waren auch Manuela Ritschel und Gerd Lütche vom Pferdehof Sperlingslust, die den Transporter immer unter Dampf hielten. Die Winklers nicht zu vergessen, er, der sich aufs Fliesenlegen spezialisiert hatte, sie, die sich um die Wäsche der Skusa kümmerte. Und natürlich ging es nicht ohne die Schwestern Angelika Mucha und Sylvia Schneider, die während der Bauphase ein Haus zur Verfügung stellten. "Denn", so erzählt Frau Mucha, "ebenso hätte es auch uns treffen können". Natürlich gab es noch viel mehr Helfer, die im Haus im Pißdorfer Weg ranklotzten oder der Familie den Alltag erleichterten. "Das werde ich ihnen nie vergessen", sagt Martina Skusa. Die Witwe und Mutter dreier Kinder, "hat viele Höhen und Tiefen miterleben müssen, doch keiner hätte erwartet", meint Brömmel, "dass sie die schwere Zeit mit so einer Brillanz meistert." Sie habe ein Lebenswerk geschaffen, was man nicht übertrumpfen kann, so sieht es Klaus Dieter Brömmel.
Martina Skusa sowie wohl alle Michelner und Trebbichauer hoffen nun auf stillere Tage in ihren Familien und doch wird der Sturm immer in ihren Köpfen sein.