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Wenn harte Typen hinter der Bühne ganz lieb werden

Von THOMAS ALTMANN 22.06.2010, 17:29

ROSSLAU/MZ. - Die Schüler, beinah 30 an der Zahl, sind allesamt Preisträger eines schulinternen Kreativwettbewerbs. Sie haben gesungen, getanzt, rezitiert oder musiziert. Nun werden sie, betreut von den Lehrerinnen Ingrid Carius und Ines Kniestedt, belohnt mit einem Besuch in einem richtigen Studio und der Aufnahme einer spaßigen Erinnerungs-CD. Torsten Scharwächter, Keyboarder der Band "Max Mustermann" und vieles mehr, hatte die Idee und setzte sie am Dienstag um.

Erst erzählt er den Kindern einige Grundtöne über Musiker schlechthin. Sie schliefen tags und arbeiteten nachts. "Das sind", sagt er, "ganz harte Typen auf der Bühne, und Backstage essen sie dann einen Salat", zögen sich die Stöpsel aus den strapazierten Ohren und seien ganz lieb. Instrumente werden abgefragt und dann geht es ins Studio, in dem auch Annemarie Eilfeld schon abgemischt wurde, Scharwächters Songs zum ZDF-Spielfilm "Wohin mit Vater", oder die neuesten Arbeiten der Band "Frei.Wild" aus Brixen in Südtirol produziert wurden.

"Mach die Welle, wir wollen volle Meere sehen" - der Song zur Fußballweltmeisterschaft der Südtiroler Deutschrockband kickt noch im Arbeitsspeicher und wird angespielt. Aber wer soll nun Weltmeister werden? Das Eisacktal? Egal. Scharwächter erklärt einige wenige der vielen Knöpfe des Mischpultes. Und Convex demonstriert im Schnelldurchlauf, wie einzelne Spuren zusammengelegt werden. Ein Studio-Drummer aus der Schweiz spielt für die Kinder einige Takte. Scharwächter hatte zuvor erklärt, wie man sich im Studio die Ohren zuhält. Die Kinder befolgen es, was köstlich aussieht. Dann sitzen sie vor dem Mikrophon. Weil bei der Aussprache von Plosivlauten soviel Plop aus dem Mund katapultiert wird, bekommen sie erklärt, was der Plopschutz filtern soll. Nun gilt es, nacheinander Lustiges durch den B- und P-Filter ins Mikrophon zu sprechen. "Wenn dein Dackel zu meinem Dackel noch mal Dackel sagt, kriegt dein Dackel von meinem Dackel so eine gedackelt, dass..." Zwei Zungenbrecher sind dabei und zwei Lieder, vor allem aber werden Witze erzählt, manche bis kurz vor der Pointe, manche souverän. Fragt eine Mutter: "Möchtest du ein Brüderchen oder lieber ein Schwesterchen". Das Kind: "Lieber ein Pony, wenn es nicht zu schwer für dich ist."