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Weihnachtsgrillen in Kleutsch Weihnachtsgrillen in Kleutsch: Obst für den Glühwein selbst geerntet

Von Andreas Hübner 20.12.2015, 20:14
In der Kaffeestube des Kleutscher Bürgerhauses wurde zu Adventskaffee und -kuchen eingeladen.
In der Kaffeestube des Kleutscher Bürgerhauses wurde zu Adventskaffee und -kuchen eingeladen. L. Sebastian Lizenz

Kleutsch - „Den ersten Glühwein gibt es bei uns umsonst“, verkündet Roland Gebhardt und fügt sogleich hinzu, „aber nur mit der Tasse vom Vorjahr.“ Der Kleutscher Ortsbürgermeister ist angesichts der vielen frühen Gäste gut gelaunt. Am Sonnabend des vierten Adventwochenendes fand das mittlerweile traditionelle Kleutscher Weihnachtsgrillen statt.

Törtener und Mildenseer dabei

Schon kurz nachdem die Organisatoren den Grill und die Feuerkörbe angezündet hatten, füllten die ersten Gäste die aufgebauten Festzeltgarnituren und Stehtische direkt vor dem wiedererrichteten Gerätehaus der Feuerwehr. „Dabei sind das noch nicht mal alles Einwohner“, meint Gebhardt.

In jedem Jahr wird das weihnachtliche Grillfest auch von Mitgliedern befreundeter Heimatvereine aus Törten und Mildensee besucht. Der hiesige Heimatverein, welcher im Jahre 2004 gegründet wurde, hatte in diesem Jahr bereits zum elften Mal zu Glühwein und Bratwurst während der Adventszeit eingeladen. Am Sonnabend hatte sich der kleine Platz zeitweise mit bis zu 100 Leuten gefüllt und es wurde bis in die späten Abendstunden besinnlich gefeiert.

Aktiver Verein

Gerade in dem kleinen, etwas abgelegenen Ortsteil Dessau-Roßlaus kann man nach wie vor von einem großen Zusammenhalt und einer großen Ortsverbundenheit der Einwohner sprechen. „Über zehn Prozent unserer Anwohner sind auch Mitglied im Heimatverein“, lässt Gebhardt nicht ganz ohne Stolz verlauten. Tatsächlich hat der Heimatverein der 420-Seelengemeinde 65 Mitglieder und ist sehr aktiv. So wurde zum Beispiel das Grundstück und der alte Geräteschuppen der Feuerwehr gekauft und dann sorgfältig wieder aufgebaut und hergerichtet, so dass sich gerade diese Stelle so gut eignet, um sich im Ort bei kleineren Festivitäten mal wieder zu treffen und sich auszutauschen.

Dabei trinken die Gäste gerade in der eigentlich kalten Jahreszeit natürlich gern Glühwein. In Kleutsch ist das im Übrigen nicht irgendein Gebräu. „Unser Glühwein wird von dem abgegebenen Obst hergestellt“, so Gebhardt. Neben anderen Projekten bewirtschaften die Mitglieder des Vereins nämlich auch eine Streuobstwiese. Deren Erträge werden dann unter anderem auch zu Glühwein für das Adventsgrillen umgewandelt.

Mit 150 Litern bevorratet

Am Sonnabend waren die Kleutscher mit knapp 150 Liter gut vorbereitet. Mussten sie auch sein, denn im Vorjahr hatten die Gäste es tatsächlich geschafft, die Vorräte trocken zu trinken. „Da hatten wir 120 Liter“, erinnert sich der Ortsbürgermeister. (mz)