Weihnachtsengel: Weihnachtsengel: Dana Wolter-Schmidt möchte Glück und Freude verbreiten

Dessau-rosslau - Die äußere Verwandlung ist eine gründliche. Die junge Frau mit dem glatten dunklen Haar und in großstädtisch-moderner Garderobe erscheint in reinweißer Robe. Glänzender Taft der Rock, schneeweiß und wollig Jacke und Handschuhe. Schlohweiß das Gefieder von Flügeln und Heiligenschein.

Und lockiges Blondhaar umrahmt das junge Gesicht. Wer diesem zauberhaften Geschöpf am Wochenende begegnet, der hat ihn gesehen, den Weihnachtsengel.

Die 19-jährige Dana Wolter-Schmidt aus Roßlau ist im bürgerlichen Leben in Leipzig Studentin auf Lehramt Mittelschule. Will später Mädchen und Jungen der Klassen 5 bis 10 in Mathematik und Englisch unterrichten.

Zur Advents- und Weihnachtszeit aber schlüpft Dana seit längerem schon in Helferrollen an der Seite der Rauschebärte und Geschenkebringer. Angefangen hat das bei den Adventsmärkten auf der Roßlauer Burg, wo sie als Wichtel oder Weihnachtsengel neben dem Weihnachtsmann über den Burghof wanderte und Kindern kleine Geschenke überreichte wie Äpfel, Mandarinen oder Schokolade. Sie weiß, was zu tun ist. Heiligabend 2017 aber zieht Dana erstmals als Weihnachtsengel solo durch die Stadt.

Bescherung ist in fünf Familien in Dessau und in Roßlau vorgesehen, für Kinder im Alter von vier bis acht Jahren. Der Weihnachtsengel will die Kinder beschenken, freut sich auf kleine Gedichte, Lieder oder Musikstücke, die die Kinder einstudiert haben, bringt aber selbst auch seinen Weihnachtswunsch in Gedichtform an: „Ein Weihnachtsengel flog durchs Land und war schon wirklich sehr gespannt auf viele große Kulleraugen, die am Fenster stehen und staunen.“

Viel zu oft aber erlebt er Kinder, die nur Zeit haben für Handy, Facebook und Co. Sie zurückholen in die Gemeinsamkeit zu festlicher Stunde will er und verspricht: Ich bring’ Euch Geschenke mit Segen und Glück, denn jetzt ist der Zauber der Weihnacht zurück!

In diesem Punkt hat sich Dana Wolter-Schmidt innerlich gar nicht „verwandeln“ müssen. In ihrer Kindheit war die Weihnachtszeit immer etwas ganz Besonderes und Familiäres. Selber hat der heutige Weihnachtsengel einen Heidenrespekt vor dem Weihnachtsmann.

Nicht, dass er sehr garstig gewesen wäre oder geschimpft hätte. „Es bleibt in unserer Familie bis heute ein Rätsel“, erzählt die 19-Jährige. Irgendwann, sie war wohl gerade in den ersten Jahren in der Schule, klopfte plötzlich ein Fremder daheim in Roßlau und stand dann in der Wohnstube.

Die Eltern hatten keinen Weihnachtsmann „bestellt“, erkannten ihn auch demaskiert nicht und wissen bis heute nicht, wer da zu ihnen kam.

Dieses große Mysterium machte Klein-Dana im Nachhinein Angst, obwohl der Gast freundlich und freigiebig war. „Auch heute haben kleine Kinder wieder Angst vor dem Weihnachtsmann und ducken sich hinter den Eltern ab“, hat sie auf der Roßlauer Burg erlebt. Heiligabend nun will sie ausschließlich als lang erwarteter, lieber Weihnachtsengel und Glückbringer auftreten. (mz)