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Wechsel-Ärger bei 500-Euro-Schein Wechsel-Ärger bei 500-Euro-Schein: Sparkasse in Roßlau lässt Nicht-Kunden bei Tausch abblitzen

Von Silvia Bürkmann 31.07.2018, 12:12

Dessau-Roßlau - Beim Versuch, in der Sparkassenfiliale Uhlandstraße Roßlau einen 500-Euro-Schein in kleinere Banknoten zu wechseln, ist Heinz Bredschneider diese Woche gescheitert. Die Mitarbeiterin vor Ort habe ihm freundlich, aber unmissverständlich klar gemacht, dass es diesen Service nur für Kunden gebe.

Der MZ-Leser aus Hundeluft ist kein Kunde der Stadtsparkasse und hat es nach eigenen Worten nicht für möglich gehalten, dass man so mit ihm umgehen könne. In anderen deutschen Städten, wie in Leipzig, könnten in verschiedenen Geldhäusern Geldscheine problemlos umgetauscht werden.

Bei der Stadtsparkasse Dessau indes komme das Geldwäschegesetz zum Tragen, erklärte das Kreditinstitut auf MZ-Nachfrage. Demnach muss beim Bargeldtausch grundsätzlich die Identifizierung des Kunden aufgezeichnet, der wirtschaftlich Berechtigte und die Gründe für das Tauschgeschäft erfragt sowie gegebenenfalls die Herkunft der Vermögenswerte ermittelt werden.

Sparkasse tauscht nur Beträge bis 100 Euro für Nicht-Kunden

Bei Nichtkunden sei dieser Aufwand nicht angemessen darstellbar, so Pressereferentin Kathrin Abe. Zudem wechseln beim Bargeldtausch die Geldscheine ohne Beleg von Hand zu Hand, die Transaktion sei also nicht nachweisbar.

Aus diesen Gründen also führt die Sparkasse Dessau den Bargeldtausch nur für ihre Kunden oder deren Boten durch, wo eine Geschäftsbeziehung besteht und die Person 100-prozentig identifiziert werden kann. Aus Kulanz tauscht die Sparkasse für Nichtkunden bis 100 Euro, um im Alltag Hilfestellung zu geben, wenn Kleingeld erforderlich ist.

„Für höhere Beträge sollten sich die Kunden dann an ihre eigene Hausbank wenden“

Diese Vorsicht ist branchenüblich. So begrenzt auch die Volksbank Dessau-Anhalt die Umtauschmenge bei Fremdkunden auf 100 Euro. „Für höhere Beträge sollten sich die Kunden dann an ihre eigene Hausbank wenden“, so Tanja Wetzig vom Marktservicecenter der Volksbank.

Bei der Commerzbank indes können auch Nichtkunden am Umtauschservice des Hauses teilhaben, in haushaltsüblichen Mengen eines Verbrauchers, wie die Pressesprecherin der Region Ost, Heike Ziegenbalg, sagt. In einmaligen und Ausnahmefällen dominiere der Servicegedanke. Es dürfe aber keine Regelmäßigkeit werden. Wenn zum Beispiel der Tankstellenpächter wöchentlich mit großer Brieftasche käme, „würden wir ihn zum Kundengespräch bitten“, so Ziegenbalg. (mz)