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Wasserburg Roßlau Wasserburg Roßlau: Ostermarkt begrüßt Gäste mit Schneehasen

Von FABIENNE FISCHER 25.03.2013, 17:46
Über den Osterhasen aus Schnee zum Ostermarkt auf der Roßlauer Burg haben nicht nur Niclas und Luis gestaunt. Der kommt schließlich nicht in jedem Jahr angehoppelt.
Über den Osterhasen aus Schnee zum Ostermarkt auf der Roßlauer Burg haben nicht nur Niclas und Luis gestaunt. Der kommt schließlich nicht in jedem Jahr angehoppelt. Flohr Lizenz

ROSSLAU/MZ - Romantisch verklärt stand sie da, die Roßlauer Wasserburg. Umhüllt von klarer, eisiger Luft und Sonnenschein empfing sie ihre Gäste zum Ostermarkt. Doch irgendetwas war anders als sonst. Keine Frühlingsboten wie Osterglocken und Primeln auf saftigem Grün rings um die Burgmauern. Stattdessen eine dicke Schicht aus weißem Schnee.

Aus der Not eine Tugend gemacht

Noch vergangene Woche hatten Thekla Just vom Burgverein und ihre Helfer den Innenhof von Eis und Schnee befreit. Vergebens, denn am Freitag zum Aufbau des Oster- und Regionalmarktes gab es noch mehr Schnee. Da wenig Zeit für eine erneute Räumaktion war, entschloss sich der Verein kurzerhand, das Weiß mit in die Osterdekoration einzubauen. Gelungen, wie sich später bei den Besuchern herausstellen sollte.

„Wir haben den Schnee einfach zu Haufen zusammengeschoben und unsere Osterdekoration dort drapiert“, verriet Gabriele Jaquet, die kreative Seele beim Burgverein. So entstand ein Schneehase, den es sicher so noch auf keinem Ostermarkt gab. Den Besuchern gefiel es. Sie schlenderten trotz der eisigen Temperaturen über das Burggelände, kauften Österliches bei den Töpferfrauen der Roßlauer Ölmühle oder sammelten Ideen beim Floristikstand. Besonders beliebt waren jedoch Glühwein und heißer Met - um sich von innen zu wärmen, denn ein eisiger Wind pfiff den Gästen um die Ohren.

„Dass wir in diesem Jahr noch einmal den Kamin anschmeißen, hätte ich aber auch nicht gedacht“, verriet Peter Hahne. Er hatte alle Hände voll zu tun, das Feuer im Kaminzimmer am Brennen zu halten. Zum Aufwärmen führte es nämlich fast jeden Gast hierher, der sich bei Kaffee und Kuchen um das Feuer gesellte.

Fleißige Biethe-Schüler

Neben Holzschnitzereien und selbst gebastelten Osterdekorationen, hatte sich auch der „Kiek’n Pott“ von Stefan Wallwitz präsentiert und verkaufte Einheimisches aus dem Anhaltland.

Für die jüngsten Besucher hatten die Mitglieder der Ölmühle einen Mal- und Bastelstand aufgebaut und lockten mit Preisen beim Osterhasenkegeln.

Apropos Osterhase, der hatte in diesem Jahr die Ostereier nicht versteckt. Das wäre wohl zu einfach gewesen, die bunten Eier im weißen Schnee zu finden. Stattdessen hoppelt er übers Burggelände und verteilte Eier und Süßigkeiten an die Kinder.

An der Ausgestaltung des Ostermarktes hatte sich auch die „Bietheschule“ beteiligt. Schon im Vorfeld waren Schüler der neunten Klasse zum Frühjahrsputz gekommen und hatten auch am Freitag beim Aufbau tüchtig mit angepackt. Am Sonnabend versorgten sie die Besucher des Ostermarktes mit selbst gebackenem Kuchen und heißem Kaffee oder Tee. „Mit dem Erlös wollen wir unsere Klassenkasse aufbessern und die anstehende Klassenfahrt finanzieren.“, verriet Julian Just. Wer es eher deftig mochte, der fand beim Stand der Schülerfirma „Mc Biethe“ etwas für den Gaumen.

Mittelalter hält Ostern Einzug

Nicht nur Roßlauer hatte es am Samstag auf die Wasserburg verschlagen, auch viele Dessauer kamen, schlenderten über den Markt und saßen in der Scheune gemütlich beisammen. Oftmals hörte man: „Da war es aber beim Adventsmarkt wärmer. In diesem Jahr ist irgendwie alles verdreht.“

Auch wenn es den Ostermarkt in diesem Jahr mit deutlich kühleren Temperaturen und weniger farbenfroh gab, so war er doch wieder ein Erfolg. Für Peter Hahne, Thekla Just und all ihre Mitstreiter hat jetzt erst so richtig die Burgsaison begonnen. Viele Veranstaltungen wird es geben, so Ostern, wo sich wieder das Mittelalterspektakel auf dem Gelände einfindet. Vom 28. März bis 1. April liegt die Burg dann wieder fest in der Hand von Rittern und Burgfräuleins.