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Wasserball-Pokal Wasserball-Pokal: Abus in Chemnitz souverän

03.09.2001, 16:09

Dessau/MZ/ths. - Eigentlich hätte es die Wasserballer der SG Abus Dessau in der ersten Runde des ostdeutschen Pokals mit dem Auswärtsspiel in Chemnitz nicht schlimmer treffen können. Doch auch im Pokal können sich ungünstige Ansetzungen ins Gegenteil umkehren. Dies hoffte auch Coach Thomas Struffmann, der bis auf Koch am Wochenende mit dem kompletten aktuellen Kader in die Sachsen-Metropole fuhr.

Seine Spieler musste Struffmann nicht extra motivieren. Diese wussten genau, dass bei einem Scheitern in Chemnitz zwei Monate ohne Spielbetrieb mit verstärktem Schwimmtraining auf sie warten würden. Bei einem Weiterkommen bestand zumindest die Chance auf einen attraktiven Gegner in der nächsten Runde.

Dementsprechend engagiert gingen die Dessauer ins Spiel, führten durch Axel Tennert schnell mit 1:0 und konterten den zwischenzeitlichen Chemnitzer Ausgleich durch den sich clever freischwimmenden Marco Kriese im Gegenangriff mit dem 2:1 (2. Minute). In der fünften Minute war es wieder Kriese, der vor allem im Angriff Verantwortung übernahm und mit einem herrlichen Weitschuss das 3:1 erzielte. Abus überzeugte aber vor allem mit konsequentem Pressing in der Abwehrarbeit. Auch bei viermaliger Unterzahl hielt die Deckung vor dem starken Christian Naumann im Dessauer Tor. Lediglich die mangelnde Chancenverwertung in den beiden ersten Vierteln wollte da nicht so recht ins Bild einer starken Dessauer Mannschaft passen. Vor allem Mathias Safarik hatte bei zahlreichen Würfen so seine Probleme und Schusspech, machte dies jedoch mit einer Klasse-Leistung in der Centerverteidigung wieder wett. Struffmann nahm die Schuss-Schwäche im Rückraum locker, denn dafür glänzte seine Mannschaft beim Ausnutzen der Überzahlspiele (75 Prozent Trefferquote). Ralf Hensen traf dann auch im zweiten Überzahlangriff zum 4:1-Halbzeitstand.

Bereits im zweiten Viertel wechselte Struffmann in allen Mannschaftsteilen die Spieler aus, und die Aktiven aus der zweiten Reihe rechtfertigten das Vertrauen mit starken Abwehrleistungen. Zudem wurde die Stammsieben entlastet.

Dessau drehte nach der Pause richtig auf, und setzte sich bis zur 22. Minute vorentscheidend auf 7:1 ab. Nach Hensen und Tennert traf auch René Laske mit einem Schlagwurf von der linken Seite. Wieder wechselte Struffmann fast den kompletten Kader. Marcel Franke ersetzte Kapitän Tennert als Center, während Mathias und Andreas Müller reihenweise Bälle in der Abwehr erkämpften. In dieser Phase war der Abus-Trainer auch über die Alternativen mit den Oldies Figiel im Angriff und Lamprecht in der Center-Verteidigung dankbar.

Dessau spielte fast mit der gleichen Besetzung wie beim Vorbereitungsturnier in Hettstedt, so dass kaum ein Bruch im Spiel zu erkennen war. Im Gegenteil, Kriese warf nach Zuspiel von Wendisch sogar das 8:1 (24.). Struffmann experimentierte dann sogar noch mit verschiedenen taktischen Varianten, weshalb die Gastgeber auf 3:8 verkürzen konnten. Doch Abus antwortete wieder mit einem Tor in Überzahl durch Kriese.

Am Ende stand ein überzeugender 9:4-Sieg für die Muldestädter zu Buche, der der Mannschaft in zwei Wochen Heimrecht in der nächsten Pokalrunde gegen Zweitliga-Aufsteiger SC Magdeburg und höchstwahrscheinlich Schöneberg-Berlin bescherte. Mit einem zweiten Platz in diesem Turnier kann sich die Mannschaft dann für das Halbfinale und gleichzeitig für die erste Runde des Deutschen Pokals qualifizieren. Zuzutrauen ist ihr das in dieser Form mit Sicherheit.

Abus: Christian Naumann, Olejnicki - Marco Kriese 4, Axel Tennert 2, Lamprecht, A. Müller, Ralf Hensen 2, Laske, Wendisch, Franke, M. Müller, Safarik, Figiel