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Verkehrserziehung Verkehrserziehung: «Puppenknutschen» ausgefallen

Von Annemarie Gramsch 28.05.2003, 17:53

Roßlau/MZ. - Statt über Mathe und Deutsch zu schwitzen, führten die siebten Klassen nach Überprüfung ihrer Fahrräder eine Radtour durch. Gemeinsam mit Lehrern zog es sie in die Natur, unter anderem zum Leiner See oder zur Wertlauer Mühle.

Die Schülerinnen und Schüler der achten Klassen diskutierten derweil über das Thema Trampen, ließen sich das technische Equipment der Autobahnpolizei zur Abstandsmessung erklären und führten Geschwindigkeitsmessungen in einer verkehrsberuhigten Zone durch. Außerdem wurden sie in Verkehrsphysik unterwiesen und nahmen an einem Erste-Hilfe-Kurs teil. Das unter den Schülern so bezeichnete und wahrhaft beliebte "Puppe knutschen" blieb den Gymnasiasten in diesem Jahr erspart. "Die Puppe brauchen sie in der Zehnten beim Lehrgang für Lebensrettende Sofortmaßnahmen", erklärte Christian Hannibal grinsend.

Tatsächlich war es auch in diesem Jahr wieder möglich, an dem knapp sechsstündigen Erste-Hilfe-Lehrgang teilzunehmen, der durch das DRK und die Johanniter angeboten wurde und für jeden Führerscheinanwärter unerlässlich ist. Dieses Angebot wurde von zahlreichen Schülerinnen und Schülern angenommen.

Für die neunte Klassenstufe stand eine Exkursion mit dem Fahrrad zum Technik-Museum Dessau oder eine Besichtigung des Bahnhofs Dessau mit dem Stellwerk Roßlau auf dem Tagesplan. Für alle Gymnasiasten bestand darüber hinaus die Möglichkeit der Fahrradcodierung bei Alfred Wolf und seinem Team zum erschwinglichen Preis von zwei Euro.

Klassenstufe elf wurde von Joachim Müller, Generalvertretung der Allianz, rund um Kfz-Versicherungen aufgeklärt, nahm an einem Sehtest teil und informierte sich bei Siegfried Vogel von einer Roßlauer Fahrschule zur Ausbildung und den Kosten sowie zur Prüfung. Außerdem konnten die zukünftigen Autofahrer ihr Wissen vom Verhalten im Straßenverkehr vorab testen.

Zum Abschluss des Tagesprogramms wurden die Elftklässler mit den tragischen Ereignissen, die sich leider viel zu oft auf den Straßen zutragen, konfrontiert. Rund 50 Prozent aller Jungen und 30 Prozent aller Mädchen haben im ersten Jahr nach Erwerb des Führerscheins einen Unfall, viele davon enden tödlich. In Anlehnung an die Fotoausstellung "Straßenkreuze" regte Ethiklehrerin Sylke Matziak die Schüler mit einem kurzen Text, in dem die letzten Sekunden unmittelbar vor einem Unfall geschildert werden, zum Gedankenaustausch über das Thema an.