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Verein kauft Nachbarhaus

Von Carla Hanus 03.08.2007, 18:55

Dessau/MZ. - Das soll sich in absehbarer Zeit ändern. Denn das Haus, in dem es einst eine Bäckerei gab, hat einen neuen Besitzer. Die Erbengemeinschaft Polland, zwei Brüder aus Köln und ihr Cousin aus Braunschweig, die lange vergeblich nach einem neuen Eigentümer in Dessau und Umgebung suchte, hat ihn schließlich im Haus-Nachbarn gefunden. Damit ist der Schwabehaus-Verein Eigentümer des Gebäudes Nummer 17 und hat das dazu gehörende Grundstück in Erbpacht übernommen.

Wie das Schwabehaus ist das Gebäude wahrscheinlich in den 1820 / 30er Jahren entstanden. Wobei es ursprünglich wohl auch nicht als Bäckerei gebaut worden ist. Möglicherweise ist die Umnutzung erst 100 Jahre später erfolgt. Auf alle Fälle gab es dann 1933 eine Baugenehmigung für den Bäckermeister Polland. Von 1951 bis 1976 wurde das Gebäude ebenfalls als Bäckerei genutzt. Wobei der Bäckermeister Kurt Diedrich mit seiner Frau Doris ab 1976 im übernächsten Haus, in der Johannisstraße 15, noch einen Zuckerwattehandel hatte. Bis zum Jahr 1989.

Damit liegen dem Schwabehaus-Verein noch nicht allzu viele Informationen zu seinem Besitz vor, bedauert Thomas Fischer die Situation ein wenig. Doch geht er davon aus, dass viele Dessauer noch Erinnerungen oder sogar einen Bezug zu diesem Haus haben und sich nun, wie damals beim Schwabehaus, beim Verein melden. "Es gibt die Geschichten, die uns helfen, unserem Haus sein Gesicht zu geben", ist Fischer überzeugt.

Hilfe wird jedoch noch in viel breiterem Maße benötigt. Wer auch immer Interesse an der Weiterentwicklung des Quartiers Neustadt an dieser Stelle habe, könne sich als Bürge, Vereinsmitglied oder Mitwirkender einbringen, wirbt Thomas Fischer. Denn das erklärte Ziel des Schwabehaus-Vereins, der wegen der Johannisstraße 17 seine Satzung ändern musste, ist: "Wir wollen das Ding retten."