Verein "Helfende Hände" in Dessau Verein "Helfende Hände" in Dessau: Kindertreff demnächst in der Schill-Straße

Dessau/MZ - Während sich ein Teil der Kinder im Ferienlager Drei Annen Hohne vergnügt, bahnen sich für den Kindertreff des Vereins „Helfende Hände“ große Veränderungen an. Ein Umzug steht ins Haus. Lotte Jüptner und Cornelia Berger haben vergangene Woche für das neue Domizil die Schlüssel in Empfang nehmen können.
Ferdinand-von-Schill-Straße 7 wird künftig die Adresse des Klubs lauten. Im Erdgeschoss des Hauses der Freimaurer, dem ehemaligen Puppentheater, hat der Verein ideale Bedingungen für den Freizeittreff gefunden, in dem vor allem Kinder aus sozial schwachen Familien betreut werden. „Unsere jetzigen Räume in der Kavalierstraße 18 sind zu klein geworden, wir platzen förmlich aus allen Nähten“, begründet Lotte Jüptner die Umzugspläne. 180 Kinder hätten beispielsweise im Juni den Kindertreff besucht. Da wird es auf 67 Quadratmetern arg eng.
Hof gehört auch zu neuem Domizil
Die neuen Räume bezeichnen Jüptner und Berger als „Glücksgriff“. 180 Quadratmeter, aufgeteilt in sechs Räume, stehen hier zur Verfügung. Und ein Hof. „Dass wir hier auch raus können mit den Kindern, ist ideal“, freut sich Cornelia Berger. Das neue Domizil befindet sich zudem nicht weit entfernt vom jetzigen. Auch das sei ein großer Vorteil. „Denn wir wollten in dem Stadtgebiet bleiben.“
Es steht also viel Arbeit an für die Ehrenamtlichen des Vereins. Denn der Umzug wird in Eigenregie erfolgen, wie Cornelia Berger erzählt. „Wir haben schon angefangen einzupacken und werden alles nach und nach rüberbringen und dort wieder aufbauen.“ Hilfe erhalten sie dabei auch von einigen Eltern, worüber sie sich besonders freuen.
Vorsitzender des Vereins „Helfende Hände“, der sich für sozial schwache und benachteiligte Kinder engagiert, ist Sparkassenvorstand Thorsten Wessels. Er trat in der Bank die Nachfolge von Henrik Pregel an und übernahm auch dessen Ehrenamtsfunktion. Den Kuratoriumsvorsitz übernahm im März Kirchenpräsident Joachim Liebig. Er löste Ministerpräsident Reiner Haseloff ab.
Aufgrund der zunehmenden Fülle an Aufgaben sucht der Verein einen Dachverband und hat beim Diakonischen Werk, Kreisverband Dessau, nachgefragt. Dessen Vorstand will Anfang September darüber entscheiden. (syk)
Einen weiteren Grund zur Freude gab es für die beiden Frauen am Freitag: Das Möbelhaus Porta fuhr mit einem voll beladenen Fahrzeug vor und setzte mit dieser Spende sozusagen das Sahnehäubchen auf die Schlüsselübergabe. Große Sitzrucksäcke, Schränke, ein Schreibtisch, eine Couch und Regale wuchteten die beiden Porta-Mitarbeiter durch das Fenster oder die Türen. „Porta unterstützt uns seit Jahren und ist für uns eine wichtige Stütze“, dankt Lotte Jüptner dem Unternehmen. Für die Einrichtung der sechs Räume hätten natürlich Möbelstücke gefehlt. „Jetzt sind wir gut ausgestattet und können es uns hier richtig gemütlich machen.“
Kinder bestimmen mit
Nachhilfebereich, Beschäftigungs- und Kreativraum, eine Trickfilmwerkstatt und eine Relaxecke sollen auf den knapp 200 Quadratmetern entstehen. „Wir haben ja jetzt viel mehr Entfaltungsmöglichkeiten“, hat Cornelia Berger schon ein Bild des künftigen Treffs im Kopf. Außen vor sollen die Kinder bei der Ausgestaltung ihres neuen Domizils aber nicht bleiben. „Sie haben ein Wörtchen mitzureden und sollen auch selbst kreativ werden, zum Beispiel bei der Wandgestaltung.“ Auch eine Flurgarderobe möchte Cornelia Berger mit den Kindern bauen.
Bis zum Beginn des Schuljahres soll der Umzug vollzogen sein. Bleiben also noch knapp vier Wochen Zeit. Um alles zu schaffen, gab es nur in der ersten Ferienwoche ein Angebot im Kindertreff. „Das können wir sonst personell nicht absichern, wir haben ja auch noch unsere Ferienlager laufen, wo am 11. August der zweite Durchgang beginnt“, erklärt Jüptner. „Die Kinder sind wie immer begeistert“, berichtet sie vom ersten Durchgang. „Und wir sind froh, dass wir es wieder geschafft haben, die Finanzierung abzusichern.“
Unterstützt haben das Projekt unter anderem Lotto-Toto und die Sparkasse. Bei Platzkosten von 430 Euro pro Kind kommt bei 90 Teilnehmern eine beachtliche Summe zusammen, die es zu beschaffen gilt. Auch die Stadt unterstützte den Verein mit einer projektbezogenen Förderung. „Wofür wir uns herzlich bedanken“, so Jüptner.
