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Schule für geistig behinderte Kinder Ungeduld wächst - Noch keine Entscheidung zum Standort der Regenbogenschule in Dessau gefallen

Die Schule für geistig Behinderte braucht dringend neue Räume. Bereits im August vergangenenes Jahres sollte feststehen, ob die Regenbogenschule in der Breiten Straße oder in der Bernburger Straße ihren künftigen Standort haben wird. Was zur Verzögerung geführt hat und wann die Entscheidung nun fallen soll.

Von Heidi Thiemann 27.01.2023, 18:00
Bereits vor vier Jahren wurden Container auf dem Gelände der Regenbogenschule in Dessau-Nord  aufgestellt, weil die bisherige Schule aus allen Nähten platzt. Eine Entscheidung zum neuen Standort der Schule ist noch immer nicht gefallen.
Bereits vor vier Jahren wurden Container auf dem Gelände der Regenbogenschule in Dessau-Nord aufgestellt, weil die bisherige Schule aus allen Nähten platzt. Eine Entscheidung zum neuen Standort der Schule ist noch immer nicht gefallen. (Foto: Thomas Ruttke)

Dessau/MZ - In der Regenbogenschule wächst die Ungeduld. Eltern fragen sich, ob sie es, solange ihre Kinder hier zur Schule gehen, noch erleben, dass die Schule neu- oder umgebaut wird. Im vergangenen Jahr im August schon sollte die Standortfrage der Schule für Geistigbehinderte endgültig geklärt werden, denn die platzt aus allen Nähten.

Laut Schulamtsleiter haben zum einen Corona und zum anderen weitergehende Untersuchungen zu Verzögerungen geführt

Für den Unterricht mussten vor Jahren schon Container aufgestellt werden. Doch im Sommer lag noch kein Ergebnis zum Standort vor. Dann hieß es: im November. Nun ist das neue Jahr angebrochen und noch immer nichts entschieden, wandte sich Elternvertreter Daniel-André Bräsecke in der Einwohnerfragestunde an den Ausschuss für Gesundheit, Bildung und Soziales.

In der Tat, gestand Schulamtsleiter Steffen Kuras, stünde das Ergebnis noch aus. Er nannte nun einen neuen Termin: Februar.

Die Verzögerungen erklärt er zum einen mit Corona, zum anderen sollten im Oktober die Zwischenergebnisse vorliegen zu den Standorten in der Brieten Straße sowie zur Bernburger Straße. Dem Standort Bietheschule in Roßlau hatte der Stadtrat bereits Anfang Februar 2022 eine Absage erteilt. Zwar lagen die Zwischenergebnisse im Oktober vor, aber es seien noch einmal vertiefende Untersuchungen notwendig gewesen.

Ergebnisse zur Standortfrage sollen nun im Februar vorliegen

Jetzt sagt Kuras: „Die Ergebnisse sollen im Februar vorliegen. Möglichst im Frühjahr soll eine Entscheidung getroffen werden. Die Mittel sind im Haushalt eingeplant“, versicherte er.

Die zeitliche Kette sei sehr ambitioniert, erklärte Ausschussvorsitzender Michael Puttkammer (CDU). Wenn bis April die Standortfrage geklärt sei, könnte der Stadtrat Anfang Mai darüber abstimmen. „Ich hoffe, dass wir dann die Ausschreibung freigeben können.“

Im Dezember, so alles klappt, könnte dann der Vertrag geschlossen werden und der Ausbau- oder Umbau beginnen. Voraussetzung dafür aber sei, dass Verwaltung und Stadtrat konzentriert arbeiten und geschlossen für die Sache stimmen.

Der Ausschussvorsitzende Puttkammer berichtet emotional vom Besuch der Schule

Puttkammer, der selber von Beruf Lehrer ist, gestand, „ich dachte, ich wusste, wie Behindertenschule funktioniert“. Ein Besuch vor Ort habe ihn eines Besseren belehrt. So habe er erlebt, dass in einem Unterrichtsraum Schüler in Pflegebetten liegen, andere an Stehpulten stehen oder in speziellen Sitzen den Unterricht verfolgen. „Den Kindern gebührt die soziale Fürsorge der gesamten Gesellschaft“, so der Vorsitzende.