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Machbarkeitsstudie Diskussion um neuen Standort der Regenbogenschule Dessau: Wäre Bietheschule in Roßlau eine Option?

Die Schule für geistig Behinderte braucht mehr Platz. Doch der von der Verwaltung vorgeschlagene mögliche Standort in Roßlau stößt in der Politik insgesamt auf wenig Gegenliebe.

Von Heidi Thiemann Aktualisiert: 28.01.2022, 09:38
Die Bietheschule in Roßlau wäre ein möglicher Standort für die Regenbogenschule. Doch scheinbar stehen nur die Räte aus Roßlau hinter dem  Standort. Sie möchten weiterhin, dass er in einer Machbarkeitsstudie untersucht wird.
Die Bietheschule in Roßlau wäre ein möglicher Standort für die Regenbogenschule. Doch scheinbar stehen nur die Räte aus Roßlau hinter dem Standort. Sie möchten weiterhin, dass er in einer Machbarkeitsstudie untersucht wird. (Foto: Thomas Ruttke)

Dessau/MZ - Ist die Roßlauer Bietheschule raus aus den zu betrachtenden Standorten für die Regenbogenschule (Schule für geistig Behinderte)? Nach der Sitzung des Ausschusses für Gesundheit, Schulen und Soziales sieht es so aus - es sei denn, im Stadtrat wird die Diskussion noch einmal darüber aufgemacht, wie viele Standorte geprüft werden sollten, damit das Platzproblem der Regenbogenschule gelöst wird. Drei Standorte, wie die Verwaltung es vorschlägt, oder doch vier?

Im Sozialausschuss gibt es eine knappe Mehrheit für Änderungsantrag der SPD

Nachdem bereits im Haupt- und im Bauausschuss die Bietheschule durchgefallen war, fand im Sozialausschuss der Änderungsantrag der SPD eine knappe Mehrheit, dass statt des Roßlauer Schulstandortes ein Grundstück in der Wolframsdorffstraße betrachtet wird. Das grenzt an den Standort der Regenbogenschule, gehört allerdings der Wohnungsgenossenschaft. Hier könnte ein Erweiterungsbau entstehen. Ebenfalls in Betracht kommen könnten die ehemaligen Schulgelände in der Chaponstraße und Bernburger Straße.

Räte aus Roßlau reagieren mit Unverständnis

Gegen das Wegfallen des Roßlauer Standortes hatten sich im Sozialausschuss die Roßlauer Marcus Geiger (Grüne), Silvia Koschig (Neues Forum) und Günther Dreibrodt (Freie Fraktion) gewandt. „Das ist ein funktionierender Standort und im Eigentum der Stadt“, verwies Koschig. „Es geht um eine Machbarkeitsstudie. Und die wird dann zeigen, was die beste Lösung ist.“

Wird die Schule aber auch akzeptiert? Schon einmal war sie von der Verwaltung zur Nutzung vorgeschlagen worden. Die Schule für Lernbehinderte aus der Steneschen Straße in Dessau sollte an die Biethe ziehen. Was heftige Proteste bei Lehrern und Eltern auslöste. Das Sozialdezernat zog den Vorschlag zurück. Nun wird neuerlich mit Gegenwehr gerechnet. Vor diesem Hintergrund brachte die SPD ihren Antrag ein.

Ist die Situation vergleichbar? Schüler der Lernbehindertenschule würden vielfach selbstständig zur Schule gehen oder fahren, sagt Geiger. Daher habe er den Roßlauer Standort auch für diese Schüler abgelehnt. Bei der Regenbogenschule sei das anders. „Die Schüler werden über einen Fahrdienst gebracht.“

Wäre Außenstelle eine Möglichkeit am Schulstandort festzuhalten?

„So eine schöne Schule mit Sportplatz und Sporthalle, die kann man doch nicht liegen lassen“, argumentiert Günther Dreibrodt. Sein Vorschlag: Die Schule wenigstens als Außenstelle zu nutzen: „Dann bräuchten die Roßlauer nicht nach Dessau fahren.“

Doch ist der Standort nicht schon von der Verwaltung abgeschrieben? Schüler der Regenbogenschule bräuchten nicht nur Schul-, sondern auch Therapieräume, sagte Sozialdezernent Jens Krause. Die Bietheschule sei aus Wirtschaftlichkeits- und Sparsamkeitsgründen aufgenommen worden, „auch wenn wir vermuten, dass sie nicht geeignet ist“.