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Umweltbundesamtes in Dessau Umweltbundesamtes in Dessau: So soll der Erweiterungsbau aussehen

Von Steffen Brachert 02.12.2015, 19:26
So soll der Erweiterungsbau des Umweltbundesamtes aussehen. Grundsteinlegung ist im März 2016.
So soll der Erweiterungsbau des Umweltbundesamtes aussehen. Grundsteinlegung ist im März 2016. Uba Lizenz

Dessau - Das Gebäude existiert bislang nur als Modell. Wie der Erweiterungsbau des Umweltbundesamtes aussehen soll, das hat eine Jury schon im August 2012 entschieden. Der Entwurf des Berliner Architektenbüros „Anderhalten Architekten“ setzte sich durch. Im März 2016 wird nun der Grundstein für den 12,1 Millionen Euro teuren Neubau gelegt. „Wir stehen kurz davor“, sagte Marion Kreim vom Landesbetrieb Bau- und Liegenschaftsmanagement Sachsen-Anhalt, „den Rohbau zu vergeben.“

Zweistufiger Wettbewerb

Seit dieser Woche ist klar, dass in dem viergeschossigen Bürogebäude eine „Sonne“ scheinen wird. Als „Kunst am Bau“. Im Januar war ein zweistufiger Wettbewerb ausgeschrieben worden. So wurde auch der Siegerentwurf für das Dessauer Bauhaus-Museum gesucht. 242 Bewerbungen gingen beim Umweltbundesamt ein, 16 Künstler durften in einer zweiten Wettbewerbsphase ihre Entwürfe verfeinern. Mit Michael Sailsdorfer aus Berlin wurde am Mittwoch der Sieger festgestellt. Im Atrium des Neubaues wird künftig eine 3,50 Meter breite und 900 Kilogramm schwere bronzene Reliefskulptur aus zwölf Einzelteilen angebracht werden, die auf eine ganz besondere Art und Weise entstehen.

16 Entwürfe wurden für die zweite Phase des Wettbewerbs „Kunst am Bau“ für den Erweiterungsbau des Dessauer Umweltbundesamtes eingereicht. Die Entwürfe - acht für den Innenbereich des künftigen Neubaus, acht für die Flächen drumherum, sind ab sofort im Umweltbundesamt selber in einer kleinen Ausstellung zu sehen, die Vizepräsident Thomas Holzmann am Mittwoch offiziell eröffnet hat.

Die einzelnen Teile werden zunächst in Wachs gegossen und in maßgerecht gefertigte Bienenkästen eingebaut. Einen Frühling und einen Sommer haben die Bienen Zeit, Waben auf die wächsernen Oberflächen zu bauen, die dann im Herbst entnommen, eins zu eins in Bronze gegossen und dann zu einem kreisförmigen Relief zusammengefasst werden.

„Die Sonne ist für die Kunst an diesem Bau naheliegend“, sagte Thomas Holzmann, Vizepräsident des Umweltbundesamtes. Aus einem Grund: Der Erweiterungsbau, der eigentlich ein Neubau ist, wird mindestens dem Null-Energie-Standard entsprechen. Das heißt, dass das Gebäude übers Jahr gerechnet nicht mehr Energie verbraucht, als es selbst erzeugt. Außerdem soll das Haus den Gold-Standard nach dem Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen für Bundesgebäude erreichen und ein Niedrigst-energiegebäude gemäß der Europäischen Gebäuderichtlinie sein. „An diesem Gebäude wird jeder mögliche Zentimeter für Solarzellen genutzt“, erinnerte Holzmann. Es passt also, dass die Sonne drinnen weiter scheint.

105.000 Euro werden für die „Kunst am Bau“ bereit gestellt. 50.000 Euro stehen weiterhin bereit. Denn die Jury konnte sich zwar für einen Entwurf für den Innenraum des Neubaus entscheiden. Gleich drei Preise wurden vergeben. Die acht Entwürfe für die Flächen außerhalb des Erweiterungsbau fielen aber durch. „Wir denken darüber nach“, sagte Kreim, „noch einen Einladungswettbewerb durchzuführen und gezielt Künstler anzusprechen.“

Einweihung Ende 2017 geplant

Zeit genug ist. Nach der Grundsteinlegung im März 2016 soll im Oktober 2016 Richtfest gefeiert werden. Ende 2017 ist die offizielle Einweihung geplant. In dem Erweiterungsbau ist dann Platz für 102 Mitarbeiter. Es ist Platz, der dringend benötigt wird. Schon 2009 hatte das Umweltbundesamt den erhöhten Raumbedarf angemeldet, weil die Zahl der Stellen insbesondere für den Vollzug des Arzneimittel- und des Biozidgesetzes gestiegen war. Außerdem gab es mehr Auszubildende, Rechtsreferendare, Doktoranden, Diplomanden und Praktikanten. Seit 2008 werden deshalb im Fürst-Leopold-Carré zusätzliche Büroarbeitsplätze angemietet, die mit dem Neubau wieder in eigenen Räumlichkeiten untergebracht werden können. Dann mit Blick auf eine besondere wabenförmige Sonne. (mz)

Im Innern des Gebäudes ist künftig eine „Sonne “ zu sehen.
Im Innern des Gebäudes ist künftig eine „Sonne “ zu sehen.
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