Umfrage zu Lebensqualität ausgewertet Umfrage zu Lebensqualität ausgewertet : Rund 2000 Bürger in Dessau geben Auskunft
Dessau-Roßlau - Entgegen aller Umfragen und Erhebungen: Die Mehrzahl der Dessau-Roßlauer lebt gern in ihrer Heimatstadt. Überhaupt spiegelt sich das negative Außenbild der Stadt im Meinungsbild der Bürger nicht wider.
Dies bringt die siebte Bürgerumfrage zutage, die Ende 2013 durchgeführt wurde und deren Ergebnisse jetzt vorliegen.
5000 Bürger in Dessau und Roßlau wurden angeschrieben und gebeten, den Fragebogen auszufüllen. 1941 kamen dieser Bitte nach. Damit verzeichnet die jüngste Bürgerumfrage der Stadt eine Rücklaufquote von 40 Prozent. „Damit haben wir eine Repräsentanz gegeben, so dass die Umfrage eine gute Arbeitsgrundlage für die Verwaltung und Politik sein kann“, wertete Stadtplanungsamtsleiterin Christiane Jahn im jüngsten Wirtschaftsausschuss aus.
Repräsentative Bürgerumfragen wurden bereits 1992, 1993, 1995, 1998, 2000 und 2007 durchgeführt. Die jüngste Umfrage beinhaltete Fragen zu den Themengruppen Leben und Zukunft in Dessau-Roßlau, Bildung und Arbeit, Kinderwunsch und -betreuung, Dessauer Innenstadt, Einkaufsmöglichkeiten und -verhalten, Wohnen, Kultur und Freizeit, Zufriedenheit mit dem bewohnten Stadtbezirk, Ehrenamt und Beteiligung.
Viele wohnen gern hier
85 Prozent der Befragten gaben an, gerne in Dessau-Roßlau zu wohnen. Mit zunehmendem Alter steigt die Bindung an die Stadt. Kritischer wird die Zukunft der Stadt gesehen. Hier sind fast 40 Prozent der Befragten pessimistisch, 32 Prozent blicken zuversichtlich in die zukünftige Entwicklung der Stadt.
Mit der aktuellen Lebensqualität hingegen, wie dem Angebot an
Wohnraum, mit Grün-, Freiflächen und Parks sowie Kindertagesstätten sowie den Sportstätten und Freizeiteinrichtungen ist über die Hälfte der Befragten zufrieden bis sehr zufrieden. Auch die Wohnzufriedenheit ist sehr hoch.
Innenstadt muss verbessert werden
Unzufrieden sind die Dessau-Roßlauer mit ihrer Innenstadt, das gab jeder Vierte an. Demnach entspricht die Innenstadt noch nicht ihren Vorstellungen von einem attraktiven Zentrum. Sie halten Verbesserungen für dringend notwendig. „Woran wir ja bereits arbeiten“, verweist Christiane Jahn an die in den Startlöchern stehende Umgestaltung der Kavalierstraße und den Bau des Bauhausmuseums.
Künftig auch Fragen zur Verwaltung
Die Ergebnisse der Bürgerumfrage sollen für künftige Planungen, Analysen und Entscheidungen in der Stadtentwicklung genutzt werden. „Wir sehen, wo wir ansetzen müssen, wichtig ist es jetzt, dass wir auch damit arbeiten“, unterstrich Stadträtin Silke Benckenstein, Fraktion Alternative für Deutschland, im Ausschuss. Guido Fackiner, Fraktion Liberales Bürger-Forum/Die Grünen, regte an, bei der nächsten Umfrage auch nach der Einschätzung der Qualität der Arbeit der Stadtverwaltung und des Stadtrates zu fragen, um auch hier eine Reflektion aus Bürgersicht zu erhalten.