Umbau ab 2020 Umbau im Zentrum von Dessau ab 2020: Ferdinand-von-Schill- und Zerbster Straße werden neu gestaltet

Dessau - Das Viertel um die Katholische Kirche im Dessauer Zentrum steht vor einem tiefgreifenden Wandel. Ab 2020 sollen die Ferdinand-von-Schill-Straße und der nördliche Teil der Zerbster Straße umgestaltet werden. Außerdem entsteht an der Kirche St. Peter und Paul ein Kreisverkehr. Insgesamt soll das Vorhaben 4,3 Millionen Euro kosten. Die Vorbereitungen haben begonnen: Die Stadt sucht einen Planer für das Groß-Projekt, der noch in diesem Jahr mit der Planung beginnen soll. Ende 2021 soll der Bau abgeschlossen sein.
„Wir werden mit diesem Projekt das Stadtbild verbessern und das Zentrum aufwerten“, sagt Falk Säbel, Projektverantwortlicher vom Dessau-Roßlauer Tiefbauamt. So sollen Straßen und Wege eine einheitliche Gestaltung bekommen. „Es werden aber auch die Verkehrsströme neu geregelt. Und wir wollen die fußläufige Erreichbarkeit verbessern.“ Der Bereich bilde eine der wichtigen Achsen für Fußgänger, die beispielsweise vom Bahnhof zum Marktplatz unterwegs sind.
Neugestaltung der Ferdinand-von-Schill-Straße soll sich am Dessauer Marktplatz orientieren
In der Ferdinand-von-Schill-Straße wird grundhaft ausgebaut und neu gestaltet. Nach dem Umbau soll Tempo 30 gelten, außerdem ist sie dann in beiden Richtungen befahrbar. Derzeit ist das nur auf einem kleinen Teilstück möglich, in Richtung Antoinettenstraße. Ebenso werden die Parkflächen neu geordnet. Die Gestaltung von Fahrbahn und Gehwegen lehnt sich in Material und Farbe an den Dessauer Marktplatz an, verlegt werden soll Großpflaster und Plattenbelag in Naturstein.
Bisher besteht in der Straße ein Mix aus unterschiedlichen Arten von Pflaster und Belägen. Vor allem für Radfahrer und Fußgänger gestalten sich die Wege holprig. „Wir haben dort Befestigungen aus mehreren Jahrhunderten: Mosaikpflaster, historische Großplatten, DDR-Platten... Das soll vereinheitlicht werden“, so Säbel.
Die Gehwegbereiche bekommen auch eine großzügigere Gestaltung und Barrierefreiheit. Auf den Freiflächen soll eine höhere Aufenthaltsqualität entstehen, unter anderem durch Bänke und neu gepflanzte Bäume.
Nach Fertigstellung soll die Zerbster Straße wieder in beide Richtungen befahrbar sein
In der Zerbster Straße - der Abschnitt erstreckt sich vom NH-Hotel bis zur Kreuzung an der Katholischen Kirche - werden ebenso Straßenbereich und Gehwege neu gestaltet und strukturiert. Auch dort geht es um eine einheitliche Gestaltung nach Vorbild des Marktplatzes. Es wird weiter Tempo 30 gelten, allerdings wird nach Jahren auch dort die Einbahnstraßen-Regelung aufgehoben: Nach Fertigstellung soll die Straße in beide Richtungen befahrbar sein.
Es handelt sich um den zweiten Bauabschnitt dieser Straße, nachdem um das Jahr 2000 herum bereits das erste Teilstück einschließlich Markt fertig gestellt wurde. Ein weiterer Abschnitt war immer vorgesehen, kam aber zunächst nicht voran.
Weil mit der Aufhebung von Einbahnstraßen der Verkehr in dem Areal ganz anders fließen wird, soll ein Kreisverkehr an der Katholischen Kirche entstehen. „Wenn zwei Straßen in beide Richtungen befahrbar sein werden, müssen wir für einen guten Verkehrsfluss sorgen. Das funktioniert am besten über einen Kreisverkehr “, so Säbel.
Am Albrechtsplatz soll die historische Situation wieder hergestellt werden
„Der ist im Übrigen ein klassischer Kreisverkehr: Wer im Kreis fährt, hat Vorfahrt.“ Er sei aber auch mit Blick auf das Bauvorhaben am Albrechtsplatz sinnvoll. Dort soll die historische Situation wieder hergestellt werden, sollen Grünflächen entstehen und der von Fahrbahnen dominierte Raum reduziert werden. Wann das Bauvorhaben umgesetzt werden kann, ist offen. „Es befindet sich in der Genehmigungsplanung.“
Für das Bauvorhaben im Zentrum ab 2020 bekommt die Stadt Fördermittel aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (Efre) - die Förderquote beträgt 93 Prozent, so Säbel. Ausgenommen sind dabei die Straßenausbaubeiträge für die Ferdinand-von-Schill-Straße und Zerbster Straße. Wie hoch diese sein werden, ist noch nicht klar. Es soll für das Vorhaben eine frühzeitige Bürgerbeteiligung geben. „Dort wird es auch um die Ausbaubeiträge gehen.“ (mz)
Beim Bauprojekt im Zentrum wird in die Ferdinand-von-Schill-Straße die größte Summe investiert: 2,5 Millionen sollen grundhafter Ausbau und Umbau kosten. Der Abschnitt der Zerbster Straße ist mit 1,2 Millionen veranschlagt. Der Kreisverkehr soll 625.000 Euro kosten. Das Auswahlverfahren für ein Planungsbüro soll im September abgeschlossen sein.
Für die Umgestaltung des Albrechtsplatzes hatte die Stadt 2010 Planungen präsentiert. So sollten an der Kreuzung Albrechtsplatz und Wolfgangstraße sowie an der Katholischen Kirche zwei Kreisverkehre entstehen. Letzterer wird nun gebaut. Die verbindende vierspurige Albrechtstraße sollte auf zwei Fahrspuren reduziert und diese um den neuen Albrechtsplatz herumgeführt werden. Der Platz sollte wieder ein Platz mit Verweilqualität werden. Erste Kostenschätzung damals: 2,8 Millionen Euro.
