Überraschende Trennung Überraschende Trennung: Ballett-Chef Kajdanski verlässt das Anhaltische Theater Dessau

Dessau - Mit Beginn der Spielzeit 2019/2020, der 225. am Anhaltischen Theater in Dessau, wird die Ballett-Sparte unter neuer Führung stehen.
Kajdanski war seit dem Jahr 2009 in Dessau
Tomasz Kajdanski, bisheriger Chef der Compagnie, und die Theaterleitung haben sich einvernehmlich getrennt. Das bestätigte Franziska Blech, Pressesprecherin der Bühne, auf Anfrage. Nachfolger des 60-jährigen Polen, der seit 2009 in Dessau wirkt, ist Stefano Giannetti. Der italienische Choreograph und Tänzer, Jahrgang 1965, studierte in Rom, Paris und Cannes. Er war am Hamburger Ballett unter John Neumeier engagiert sowie 1985 am Basler Ballett unter Heinz Spoerli. Unter Uwe Scholz war er in der Spielzeit 1988/1989 Solotänzer am Züricher Ballett, ehe er 1989 an das English National Ballet nach Leeds ging.
Seine Karriere als Choreograph begann er in den frühen 80er Jahren. Giannetti choreographierte für das Hamburger Ballett, für die Deutsche Oper Berlin und das Norwegische National Ballett. Von 1999 bis 2000 war er Ballettdirektor am Northern Ballet Theatre. 2004 gründete er in Berlin das Tanzzentrum „uomo danza“. Als Ballettdirektor und Chefchoreograph arbeitete er von 2006 bis 2015 am Pfalztheater Kaiserslautern.
Tomasz Kajdanski war vor seiner Dessauer Station Ballettdirektor in Rostock, Coburg, Kiel und Eisenach. Für seine Choreographie „Tschaikowsky“ wurde er 2006 für den ersten deutschen Theaterpreis „Der Faust“ nominiert. Sein Debüt am Anhaltischen Theater gab er mit dem Tanztheater „Lulu“. Die 2015 von ihm choreografierte Jahrhundert-Revue „Kristallpalast“ wurde mit dem Deutschen Theater Preis ausgezeichnet.
Kajdanski hat in der aktuellen Spielzeit die Carmen-Suite inszeniert
2017 entwickelte er die Choreografie für den Tanzabend „Drei Grotesken“ auf der Bauhausbühne. Darüber hinaus erstellte er die Choreografien für zahlreiche Opern, Operetten und Musicals. 2018/2019 brachte Kajdanski mit seinem Ensemble den Doppel-Abend „Carmen-Suite/Der Dreispitz“ auf die Bühne.
(mz/abe)