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Überflieger ja, Streber nein Traumergebnis - Peter Hippe vom Philanthropinum in Dessau hat das Abitur mit 0,78 abgelegt

Besser geht es kaum: Peter Hippe vom Philanthropinum hat 880 von 900 möglichen Punkten erreicht. Welches Erfolgsgeheimnis sich dahinter verbirgt.

Von Heidi Thiemann 26.07.2021, 11:24
Peter Hippe und sein Abiturzeugnis.
Peter Hippe und sein Abiturzeugnis. (Foto: Thomas Ruttke)

Dessau-Rosslau/MZ - Die Abiprüfungen in Mathe, Chemie und Geografie hat er mit Eins plus absolviert, in Latein eine glatte Eins bekommen und in Deutsch eine Eins minus. Zudem weist das Abiturzeugnis von Peter Hippe in den vier Kurshalbjahren 28 Mal die maximal erreichbaren 15 Punkte aus. In allen Fächern steht die Note Eins (13 bis 15 Punkte), nur in Sport eine Zwei. Mehr geht fast nicht. 880 von 900 möglichen Punkten hat der 18-Jährige erreicht - und zählt damit nicht nur in Sachsen-Anhalt zu den Überfliegern. Offiziell liegt seine Durchschnittsnote bei 1,0. Inoffiziell sogar darunter: 0,78. Wie, um alles in der Welt, schafft man so etwas?

Ab der 7. Klasse war das Zeugnis von Peter Hippe nie schlechter als eine 1,3

Schlecht war er in der Schule eigentlich nie, erzählt Peter Hippe, der in der Grundschule Ziebigk Lesen, Schreiben und das Einmaleins gelernt hat und von hier ganz normal aufs Gymnasium Philanthropinum gewechselt war. Ab der 7. Klasse, erzählt er, „hatte sich angekündigt, dass meine Leistungen in einem sehr guten Bereich liegen“. Seine Zeugnisse hatten von da an immer einen Schnitt von 1,3 oder besser. „Ab der 10. Klasse hatte ich dann bis auf Sport überall eine Eins.“ Und natürlich war dann in der Abi-Stufe der Ehrgeiz geweckt, das Abitur auch mit einer 1,0 zu schaffen.

Aber welches Erfolgsgeheimnis steckt dahinter? Nur Pauken im stillen Kämmerlein? Der Abiturient schmunzelt. Nein, so sei das nicht. „Das Wichtigste beim Lernen ist es, im Unterricht voll dabei zu sein, mitzuarbeiten. Vor der Unterrichtsstunde noch mal in den Hefter zu schauen und später die Aufgaben zu wiederholen.“ So präge sich alles gut ein und man sei dann auch nicht überrascht, wenn man bei der mündlichen Leistungskontrolle drankomme.

„Natürlich gehört auch viel Selbstdisziplin dazu“, sagt er und verrät, dass er Hausaufgaben eben immer sofort gemacht und auch Vorträge nicht bis vor kurz vor Toresschluss liegenließ. „Man sollte Sachen nicht ewig aufschieben“, verrät er sein Erfolgsrezept, „und beim Lernen nicht nebenher auf dem Handy bei WhatsApp herumscrollen.“ Wenn man das berücksichtige, „sollten gute oder sehr gute Leistungen drin sein“.

Natürlich haben seine Klassenkameraden schnell mitbekommen, dass er ein sehr guter Schüler sei. „Aber die haben mich nie als Streber betitelt.“

Die naturwissenschaftlichen Fächer haben es Peter Hippe immer besonders angetan

Spaß habe er eigentlich an allen Fächern gehabt. Die naturwissenschaftlichen Fächer hatten es ihm aber besonders angetan. Ob Mathematik, Chemie oder Biologie. „Wenn ich Aufgaben im schweren Anforderungsbereich lösen konnte, hat mich das sehr gefreut“, sagt er beispielsweise zur Mathematik. Und weil die Naturwissenschaften seine Favoriten sind, wird auch das Studium in diese Richtung gehen: Medizin will er studieren, am liebsten in Halle. „Das sollte klappen“, sagt er voller Zuversicht.

Blieb denn neben der Schule überhaupt noch Zeit für andere Dinge? Aber ja! Seit fast zehn Jahren spielt Peter Hippe Posaune, ist Mitglied im Junior Jazz Orchestra der Musikschule und spielt auch, wenn es sich anbietet, in kleineren Formationen mit. Die Musik sei sein liebstes Hobby. Auch hier gelte es, täglich zu üben. „Vielleicht“, überlegt er, „habe ich dabei gelernt, dass man an einer Sache dranbleiben muss, wenn man etwas erreichen möchte.“

Sich selbst zu organisieren fiel Peter Hippe, der drei ältere Brüder und eine jüngere Schwester hat, auch in der Coronazeit nicht schwer. Als die Schule im vorigen März geschlossen wurde und Homeschooling angesagt war, erfolgte die meiste Kommunikation per E-Mail. Der Schulweg entfiel. Er konnte die Aufgaben erledigen, wann er wollte. Mitunter hatte er sämtliche Matheaufgaben für eine Woche an einem Tag gemacht. „Das war viel effizienter für mich. Ich war früh mit allem fertig. Überfordert hat mich das nicht.“

Doch er weiß, nicht alle Schüler kamen so gut klar. Besser für alle war es dann, als „wir in der 12. Klasse wieder in der Schule sein konnten. Lange Zeit waren wir die einzigen dort“, denn für die jüngeren Jahrgänge war weiter Homeschooling angesagt. Die Ruhe im Schulgebäude, stellt er fest, „war auch mal schön“.

Und nun hält er ein glänzendes Abiturzeugnis in der Hand. Das sei ein schönes Gefühl, „denn ich weiß, was ich dafür getan habe“. Auch seine Eltern seien stolz auf ihn - na klar. Und einen besonders bewegenden Moment gab es für sie und ihn zur feierlichen Zeugnisübergabe. Dort hatte Peter Hippe nicht nur die Dankesworte für alle Schüler gesprochen, sondern auch Posaune gespielt - und er hatte vor allen auch gesungen.