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Traum von einer Tanzfabrik

Von Sylke Kaufhold 02.03.2006, 18:22

Dessau/MZ. - "Davon habe ich mein Leben lang geträumt", erzählt die 27-Jährige, die vor einem halben Jahr Töchterchen Melina zur Welt brachte. "Jetzt, nach Hochzeit und Baby, ist der richtige Zeitpunkt, auch beruflich einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen", findet die junge Mutter.

Voller Ungeduld wartet sie darauf, eigene Ideen verwirklichen zu können. Was sie möchte mit ihrer Tanzschule, die aber nicht "Schule" heißt, weil das vielleicht abschrecken könnte, weiß die zierliche junge Frau ganz genau.

Kein Tanzpalast mit vielen Sälen, sondern etwas kleines, gemütliches soll ihre Tanzfabrik sein. "Es soll sehr persönlich zugehen und einfach nur Spaß machen, mir und meinen Teilnehmern natürlich." Und die können vier oder 70 Jahre alt sein. Wer Lust hat, das Tanzbein zu schwingen, ob im Showtanz, Gesellschaftstanz, beim Steppen oder im Streetdance, der wird in der Tanzfabrik von Doreen Richter richtig sein. Für sie gehört das Tanzen seit ihrem dritten Lebensjahr zum Leben. "Es kribbelt mir in den Beinen, wenn ich länger nicht tanzen kann", gibt sie zu. Und so suchte sie auf ihren bisherigen Lebensstationen auch immer die Möglichkeit zum Tanzen. Als kleines Mädchen war das im Karnevalsverein Gelb-Rot, und als Jugendliche sogar in Amerika. Dort war sie für ein Jahr als Austauschschülerin. "Das Cheerleading habe ich dort kennen gelernt und in Musicals getanzt, das war eine tolle Zeit, in der ich viel gelernt habe." Auch ihr Studium der Sprachwissenschaften verlief nicht ohne Tanzschritte. Bei ihren Praktika in den USA wurde nicht nur die Sprache erforscht, sondern auch die Tanzkultur.

Trotz ihrer Ausflüge in die große weite Welt, kehrte Doreen Richter immer wieder gern in ihre Heimat zurück. "Ich bin in Dessau zu Hause", sagt sie und "ich bin froh, dass mich die Arbeit nicht von hier weggetrieben hat." Wie eine Tanzschule funktioniert, lernte sie in der Tanzschule Günther, wo sie nicht nur ihre Liebe zum Gesellschaftstanz entdeckte, sondern auch einige Jahre arbeitete. Bange vor dem Schritt in die Selbständigkeit ist ihr nicht. "Ich habe mir schon so viele Träume erfüllt in meinem Leben, warum soll es nicht auch mit diesem klappen?" An Ideen mangelt es ihr jedenfalls nicht: Kurzkurse, Hochzeitskurse, Sonntagskurse, Themenpartys an Sonnabenden, Tanz am Mittwoch, Tanz-Englisch für die ganz Kleinen und, und, und. "Ich probiere aus, und wenn etwas nicht klappt, lasse ich mir was Neues einfallen. Existenzgründung ist doch ausprobieren."

Auch an der nötigen Ausdauer und Geduld fehle es ihr nicht, ist sie überzeugt. "Das lernt man beim Training und ich habe es auch beim Kabarett erfahren." Gemeinsam mit ihrem Ehemann Marcel Richter und Daniela Tischer hob sie nämlich das Kabarett "Bienenstich" vor sechs Jahren aus der Taufe. "Es hat vier Jahre gedauert, bis sich Erfolg einstellte, und der beflügelt jetzt natürlich." Und auf eine ähnlich "beflügelnde" Entwicklung hofft sie auch bei ihrer Tanzfabrik.

Informationen zu den Kursangeboten und Veranstaltungen im Netz unter www.tanzfabrik-dessau.de
oder unter Telefon 2 30 49 71.