Meisterschaft im Trampolin-Turnen Trampolin-Meisterschaft in Dessau: Das Gefühl vom Fliegen

Dessau - Schon der Eingang zur Sporthalle in der Heidestraße kündigt das nächste sportliche Highlight in der Anhalt-Arena an. Wie schon 2014 werden auch in diesem Jahr die Deutschen Meisterschaften im Trampolin-Turnen in Dessau-Roßlau ausgetragen.
Am 1. und 2. Oktober werden die besten Trampolin-Turnerinnen und - Turner Deutschlands im Einzel und im Synchron ihre Meister küren. Einer, der sich darauf ganz besonders freut, ist Jeremias Mosch.
Vorbereitung seit zwei Jahren
Im Prinzip ist der 17-Jährige Ralph Hirsch zu großem Dank verpflichtet. Denn schon vor zwei Jahren brachte der jetzige Sportdirektor von Anhalt Sport die Deutsche Meisterschaft im Trampolin-Turnen in die Doppelstadt.
Da kam Jeremias erstmalig richtig in Kontakt mit dieser außergewöhnlichen Sportart und ist seitdem Feuer und Flamme. Man mag es kaum glauben, aber die Trampolin-Abteilung des PSV 90 Dessau ist die einzige in Sachsen-Anhalt. „Deswegen können wir uns glücklich schätzen, dass die Deutschen Meisterschaften wieder in Dessau stattfinden“, freut sich Jeremias Mosch auf das Wochenende.
Seit zwei Jahren trainiert er mehrmals pro Woche in der Sporthalle Heidestraße. 60 Mitglieder zählt die Abteilung, wobei die Hälfte einfach aus Spaß dem Trampolin-Springen nachgeht und die andere Hälfte sich im Trampolin-Turnen übt.
Das Gefühl beim Fliegen ist jedes Risiko wert
„Wir sind eine reine Breitensportabteilung, Leistungssport betreiben wir nicht“, sagt Abteilungsleiter Enrico Gerhart. Und was ist nun so schön am Trampolin-Turnen? „Es ist der kurze Moment, wenn man fliegt“, erklärt Jeremias, der immer hoch hinaus will, obwohl er weiß, dass es für ihn schwieriger ist, als für die jungen Turner.
„Wenn man noch ganz jung ist, dann denkt man einfach nicht so viel nach, man macht es einfach, aber mir ist schon immer bewusst, was auch passieren kann, wenn es schief geht“, so der 17-Jährige. Doch das Gefühl beim Fliegen ist es ihm wert.
Am Wochenende ist Jeremias seinen Vorbildern ganz nah. Wieder hat es Ralph Hirsch mit seinem Verein Anhalt Sport in Kooperation mit dem PSV 90 Dessau geschafft, dieses einmalige Spitzen-Event in die Anhalt-Arena zu bringen.
Teilnahme einer echten Olympionikin
Insgesamt besteht das Teilnehmerfeld aus 133 Trampolin-Turnerinnen und -Turner im Einzelwettkampf und 63 Paaren im Synchronwettkampf. Ein Highlight bei den Frauen ist die Teilnahme der Olympionikin Leonie Adam. Bei den Olympischen Spielen in Rio erturnte die für den MTV Stuttgart startende Adam den zehnten Platz. In Dessau will sie ihren Meistertitel aus dem Vorjahr verteidigen.
Bei den Männern ist Kyrylo Sonn (MTV Bad Kreuznach) besonders heiß auf den Titel. Er war Finalist der diesjährigen Europameisterschaft im spanischen Valladolid. Kyrylo Sonn muss gegen den Titelverteidiger und Vereinskollegen Fabian Vogel antreten.
Beginn am Sonnabend und Sonntag ist jeweils 11 Uhr. Die Finals im Einzel starten um 17.30 Uhr, am Sonntag fällt die Entscheidung ab 16 Uhr.
Der Eintrittspreis für beide Tage kostet an der Tageskasse 12 im Vorverkauf (VVK) 10 Euro. Ermäßigt sind 6 beziehungsweise 5 Euro zu zahlen.
Die Tageskarte kostet 8 Euro (VVK 7 Euro) und ermäßigt 5 Euro (VVK 4 Euro). (mz/jl)
Synchronspringen am Sonntag
Am Sonnabend ab 11 Uhr fangen die Vorkämpfe zu den Einzelwettbewerben an. „Das ist schon immer spannend anzusehen, weil sich hier die Spreu vom Weizen trennt“, meint Jeremias Mosch. Und bei den Finals? „Da sieht man dann, wozu der menschliche Körper fähig ist“, freut sich Enrico Gerhart schon jetzt auf das bevorstehende Wochenende.
Am Sonntag sind dann die Synchronspringer an der Reihe. „Was die leisten, ist außergewöhnlich“, sagt Jeremias. Viele der Athleten haben im Vorfeld nicht lange miteinander trainiert. Durch die sogenannte „Time of Flight“-Messungen, also die Messung der Zeit in der Luft, können sie sich aber schnell aufeinander einstimmen.
Wenn sich also am Wochenende die Türen der Anhalt-Arena zur Deutschen Meisterschaft im Trampolin-Turnen öffnen, kann es durchaus sein, dass wieder jemand sein Herz an diese besondere Sportart verliert. (mz)