Tradition mit neuen Ideen ergänzen Tradition mit neuen Ideen ergänzen: Delikatessengeschäft in Dessau wird zu "Angelikas Weinladen"

Dessau - Angelika Burg-Krätzig ist ein alter Hase in ihrem beruflichen Metier. Und doch plagt sie in diesen Tagen das Lampenfieber wie bei einem Teenager.
Die 47-Jährige ist seit dem 1. Juli selbstständige Geschäftsfrau und eröffnet am Mittwoch, 1. August, in der Ratsgasse 7 ihre eigenes Geschäft. „Angelikas Weinladen“ wird dieser heißen. Die Adresse dürfte den Dessauern bekannt vorkommen. Bis zum 30. Juni war hier das Delikatessengeschäft Gödecke beheimatet. 18 Jahre hat Angelika Burg-Krätzig, die gelernte Fachverkäuferin ist, dort gearbeitet.
„Ein eigenes Geschäft war schon immer mein Traum“, erzählt sie. Die Freude darüber, dass dieser jetzt in Erfüllung geht, ist ihr anzusehen. Damit der Traum nicht platzt wie eine Seifenblase, hat sich Burg-Krätzig gründlich vorbereitet. Nicht nur um das künftige Konzept, mit dem sie das Geschäft führen möchte, hat sie sich viele Gedanken gemacht.
„Angelikas Weinladen“ wird die Tradition des Delikatessengeschäftes fortführen und erweitern
In einem Existenzgründerlehrgang bei der UWP Bosse holte sie sich das theoretische Rüstzeug als Unternehmerin und fand in Martina Bosse eine engagierte Unterstützerin. „Sie hatte immer ein offenes Ohr für meine 1.000 Fragen und Eindrücke, die mich beschäftigten“, erzählt die frisch gebackene Unternehmerin. Der Lehrgang habe ihr viel gegeben. „Ich habe viel Neues gelernt, Wissen aufgefrischt und neuen Input bekommen, es war richtig gut.“
„Angelikas Weinladen“ wird zwar die Tradition des Delikatessengeschäftes von Gödeckes fortführen, aber doch anders sein. „Ich möchte mit meinem Geschäft die Fußgängerzone zwischen Bauhausmuseum und Zerbster Straße beleben“, sagt Burg-Krätzig, die das mit Sitzmöglichkeiten und einem Ausschank auch nach außen sichtbar machen wird.
„Ich möchte die Dessauer, aber auch Gäste der Stadt zu einem gemütlichen Glas Wein, einem Kaffee und kleinem Imbiss einladen, ob mittags oder nach Feierabend, um den Tag ausklingen zu lassen“, erzählt sie. Dafür gibt es auch im umgebauten und renovierten Laden eine „Rückzugsecke“.
Im Sortiment sollen sich künftig mehr regionale Produkte finden
Noch laufen die Umbauarbeiten auf Hochtouren, wird alles für Verkauf und Ausschank hergerichtet. Im Sortiment sollen sich künftig mehr regionale Produkte finden. Auch das Weinangebot aus der Heimat wird erweitert. Was es in „Angelikas Weinladen“ alles gibt, das überblickt der Kunde jetzt beim Eintritt in das Geschäft mit einem Blick. „Alles ist offen und erreichbar.“
Dass probiert werden kann, ist selbstverständlich. „Mein Geschäft soll nicht nur ein Verkaufsort sein, sondern ein Ort zum Verweilen“, erklärt Burg-Krätzig. Dafür wird sie auch ein kleines abendliches Veranstaltungsprogramm auflegen mit Weinverkostungen, thematischen Abenden rund um den Genuss, Whisky- und Gin-Seminaren und vielem mehr.
Unternehmensberaterin Martina Bosse ist überzeugt, dass das Konzept aufgeht. „Es ist modern, frisch und zukunftsorientiert und kann zudem einen Beitrag zur Belebung der Innenstadt leisten.“ Sie freue sich, dass das Traditionsgeschäft erhalten bleibt und mit der Frischekur in die Zukunft geführt wird. Bis zur Eröffnung am Mittwoch gibt es noch viel zu tun. „Aber das schaffen wir alles“, ist Angelika Burg-Krätzig überzeugt. Denn sie weiß, dass sie tatkräftige Unterstützung hat von ihrem Mann sowie ihren beiden ehemaligen Kolleginnen, die jetzt ihre Mitarbeiter sind. Dass die Aufregung bei ihr aber mit jedem Tag größer wird, gibt sie gerne zu. (mz)
Geschäftszeit: Dienstag bis Freitag 10 bis 19 Uhr, Samstag 10 bis 16 Uhr.