Tierschutzverein Pfötchen in Dessau-Roßlau Tierschutzverein Pfötchen in Dessau-Roßlau: Ein Netzwerk für Tiere und für ihre Freunde

Dessau/MZ - Auch der Sommer kann so seine Tücken haben. Daniela Koppe vom Dessau-Roßlauer Tierschutzverein „Pfötchen“ merkt das derzeit bei ihrer ehrenamtlichen Arbeit über die Anfragen, die an sie und ihre 37 Mitstreiter gerichtet werden.
Hitze setzt den Tieren zu
„Da gibt es besorgte Anrufe von Bürgern zu erschöpften Tauben. Vor kurzem wurde uns sogar ein Tier vorbeigebracht, das wir dann in die Hände eines Taubenzüchters gegeben haben“, berichtet Koppe. Oft helfe gerade bei heißen Temperaturen auch schon etwas Wasser und Ruhe im Schatten, rät die Vereinsvorsitzende denen, die sich um die gefiederten Wildtiere sorgen. Hitze kann aber auch anderen Wild- und Haustieren zusetzen.
Besondere Erlebnisse für Mensch und Tier
Da lässt man es selbst als Hund, wie beim diesjährigen Sommerfest des Tierschutzvereins auf dem Gelände der Tierfuttermittelausgabe in der Daheimstraße am Sonnabend lieber etwas ruhiger angehen. So verlockend der aufgebaute Hindernisparcours und die damit verbundene Belohnung in Form von Leckerli auch war, schattige Plätze wurden von Zwei- und Vierbeinern eindeutig bevorzugt. Und doch ist der Sommer auch eine Zeit, die die Mitglieder vom Verein Pfötchen für ihre Arbeit nicht missen möchten. Gerade wenn mit den Streicheltieren die Besuche in Alten- und Pflegeheimen unter freiem Himmel stattfinden können, ist das immer ein besonderes Erlebnis für Mensch und Tier. Das bedeutet mehr Bewegungsfreiheit für die vierbeinigen Racker und mehr neue Eindrücke für die Heimbewohner, schildert Koppe ihre Beobachtungen.
Sie sind im sechsten Jahr ihres Vereins immer mehr angekommen in den Köpfen und Herzen der Dessau-Roßlauer. Die Tierfuttermittelausgabe für sozialbedürftige Besitzer von Haustieren ist mittlerweile eine feste Institution. Rund 150 Bedürftige und ihre Nager, Wellensittiche, Hunde und Katzen sind in der Kartei des Vereins. Jeden Freitag wird von 14 bis 17.30 Uhr in der Daheimstraße 51 das ausgegeben, was zuvor in den Boxen in zehn Verkaufseinrichtungen im Stadtgebiet gelandet ist. Mittlerweile ist das ein solides Aufkommen. „Die anfangs befürchteten Durststrecken sind glücklicherweise ausgeblieben“, bilanziert Koppe. Das ist wichtig, weil für jeden der sich aus der Kartei abmelden kann, gleich immer jemand nachrückt. „Manche ringen regelrecht mit sich, unser Angebot überhaupt anzunehmen. Zu groß ist die Scham“, berichtet die Vereinsvorsitzende.
Vielfältiges Angebot
Gerade deshalb richtet der Verein auch regelmäßig ein Sommerfest aus. „Hier kann man ganz unverbindlich ins Gespräch kommen“, sagt Koppe. Potenzielle Bedürftige und andere Interessierte konnten sich am Sonnabend über die vielfältigen Angebote von der Tierfuttermittelausgabe über die Streicheltierstunden in Alten- und Pflegeheimen, die Bildungsarbeit zum Tierschutz in Kindertagesstätten und Schulen bis hin zu diversen Beratungsangeboten informieren. Die Hundetrainerin Rosita Wittig gab praktische Tipps.
„Wir sind mittlerweile gut vernetzt“, ist Koppe mit dem bisher Erreichten zufrieden. Das hat sich bis Magdeburg rumgesprochen. Im Herbst ist der Verein zu einer Anhörung zum Tierschutz in den Landtag eingeladen.