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Tierschutzverein Tierschutzverein: Es fehlt an Geld und an etlichen Helfern

Von Heidi Jürgens 27.04.2004, 17:39

Köthen/MZ. - Hintergrund des augenscheinlich mangelnden Interesses der meisten Vereinsmitglieder an einer solchen Zusammenkunft scheinen auch die jahrelangen Querelen im Verein zu sein, die vor zwei Jahren zu einem Wechsel im Vorstand geführt hatten. Dem ehemaligen Vorsitzenden Dr. Manfred Hohmann und der damalige Ösab-Chef Manfred Thiele folgten Reinhard Bader als Vorsitzender und Rosmarie Trauschel als Stellvertreterin. Letztere legte nun auch ihr Amt nieder, aus persönlichen Gründen, wie Reinhard Bader namens seiner bisherigen Stellvertreterin erklärte, die zur Versammlung nicht anwesend war.

Bader selbst hatte nach eigenen Worten auch schon seinen Rücktritt ins Auge gefasst, vorausgesetzt, es fände sich niemand, der den vakanten Stellvertreterposten übernehme. Doch so weit kam es nicht. Karola Sitte, zwar neu im Verein, aber in der Diskussion bereits sehr engagiert, stimmte einer Anfrage des Vorsitzenden zu und wurde von der Mehrheit der Anwesenden als neue stellvertretende Vereinsvorsitzende bestätigt. Wozu möglicherweise auch die Tatsache beigetragen hat, dass sie als studierte Juristin Ordnung in etliches bringen könnte, das im Moment noch im Argen liegt.

Womit man bei den großen Sorgen ist, die den Verein plagen. Es fehlt an allen Ecken und Enden an Geld. Ein Vertrag mit der Stadt über die Tiernotaufnahme aus dem Jahr 1993 sieht nach Meinung der Vereins-Verantwortlichen viel zu wenig an finanziellen Gegenleistungen vor. Gespräche hätten nichts genützt, nachzubessern sei nichts, erklärte Reinhard Bader, die Alternative sei die Kündigung des Vertrages drei Monate vor Ablauf, weil er sich sonst automatisch zu den gleichen Konditionen verlängert.

Bei einer Kündigung fürchtet man den Verlust der Tiernotaufnahme und des Tierheimes in der Fasanerie. Dem Verein bliebe dann nur das eigene Grundstück auf dem Flugplatz, wo man viel investieren müsste für die Elektrover- und die Abwasserentsorgung. Zudem lagert hier noch Bauschutt und anderes, was "wir dem ehemaligen Vorstand zu verdanken haben und dessen Entsorgung uns viel kosten würde", wie Bader sagte.

Um das eigentliche Anliegen, die Tiere, ging es schließlich auch noch. Silvia Jaensch, Mitarbeiterin im Tierheim, machte darauf aufmerksam, dass Investitionen nötig seien und dass man viel mehr Helfer benötige, die sich ehrenamtlich um die Tiere kümmern. Für das Jahr 2003 bilanzierte sie bei Katzen einen Jahresanfangsbestand von 30 und einen Endbestand von 18, bei Hunden waren es 18 bzw. am Jahresende 16. Hinzu kommen etliche Kleintiere. - Um mehr Helfer und mehr Spenden zu bekommen, sind eine intensivere Öffentlichkeitsarbeit, u.a. auch in Schulen, und mehr Veranstaltungen im Tierheim für das laufende Jahr ins Auge gefasst worden.