Tag der offenen Tür Tag der offenen Tür: Schüler präsentieren Chemie im Harry-Potter-Mantel
Köthen/MZ. - Gemeinsam mit Vater Manfred war die Naumann-Schülerin am Samstag unterwegs, um sich den Ort anzusehen, an dem sie ab September die fünfte Klasse besuchen wird. Denn zum sechsten Mal präsentierte sich da das Gymnasium "An der Rüsternbreite" seinen zukünftigen Schülerinnen und Schülern bei einem Tag der offenen Tür.
Eine Gelegenheit, die traditionell sehr gern genutzt wird, weiß Margit Heinol, schulfachliche Koordinatorin des Gymnasiums. Auch von jenen Eltern und Schülern, die noch unentschlossen sind. "Wir haben die Grundschulen und Sekundarschulen angesprochen", erklärt sie, und Programme verschickt, auf denen sich die baldigen Fünft- oder Siebentklässer schon einmal einen Eindruck von dem verschaffen konnten, was an diesem Tag der offenen Tür präsentiert wird. Jede Menge hatten sich die Gymnasiasten - derzeit lernen an der Rüsternbreite 753 Schüler - und ihre Lehrer einfallen lassen. Auf allen Fluren und in insgesamt 25 Räumen herrschte Gewimmel.
Dort präsentierten sich die Tanzgruppe des Gymnasiums, das Schulkabarett und die Schulband. Kinder konnten sich an kleinen Wissensstraßen in Mathe oder Deutsch testen und sich davon überzeugen lassen, dass Latein nicht mehr so trocken und verstaubt ist wie einst. Ebenso konnten sie die Funktion einer Elektronenstrahlröhre bewundern und sich anschauen, was im Biologie-Unterricht der fünften Klasse auf sie zukommt oder sich nebenan beim "Projekt Mensch" selbst ans Mikroskop setzen - was im Übrigen besonders auch die Väter der künftigen Gymnasiasten faszinierte.
Überhaupt spielte moderne Technik in einigen Bereichen der Schule an diesem Tag eine Rolle. Zum Beispiel präsentierte Zwölftklässler Thomas Schmalenberger das Ergebnis einer Projektwoche, das er gemeinsam mit drei Mitschülern im Bereich Medienkunst geschaffen hat: zwei synchron abgespielte Videos, in denen sich Welten treffen - Natur und Beton.
Im Fachraum Geographie wurde gezeigt, welchen Stellenwert Multimedia bereits heute im Unterricht hat. Dank eines in Kooperation mit der Köthen Energie nutzbaren Beamers können hier Schülerreferate bereits als Powerpoint-Präsentationen vorgeführt werden.
"Die Schüler wollen das", sagt Geo-Lehrer Olaf Sedelky. Nahezu jeder Zweite nutze inzwischen die Möglichkeit, die Präsentation am heimischen Computer oder im Informatik-Kabinett der Schule zu erstellen. Die besten Schülerarbeiten sowie Informationen zum Unterricht an sich können dann noch über die eigens erstellte Webseite www.fbgeo-sedelky.de
von jedem Computer aus abgerufen werden.
Nicht zuletzt wurde auf großen Schautafeln und in der Bibliothek auch präsentiert, was das Gymnasium als Unesco-Projektschule leistet. Derzeit laufen unter anderem das Sokrates-Projekt, in dem gemeinsam mit Schulen aus Norwegen, Italien, Frankreich und der Slowakei unter dem Motto "Bilder, Klänge und Visionen" ein musikalischer Kalender erstellt wird, das bundesweite Netzwerkprojekt "Denkmal aktiv" und Arbeiten in Patenschaft mit der Angelika-Hartmann-Schule. Im März soll zudem ein neues Projekt mit der holländischen Partnerschule aus Boxtel starten, erklärt Margit Heinol.
Insgesamt gab es viele Informationen für die zukünftigen Gymnasiasten, die sich - vom vielen Schauen und Probieren ziemlich hungrig geworden - in der Cafeteria zwischenzeitlich wieder stärken konnten. An einer Schule, die, so hofft man hier, noch einige Jahre Bestand haben wird.